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Ilona Bürgel

Schokologie

Was wir vom Schokolade-Essen fürs Leben lernen können

Südwest-Verlag 2013
208 Seiten, plus Affirmationskärtchen
14,99 Euro

 

Rezension von Beate Beckmann

Welches Bild, welcher Vergleich kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Lebensfreude, Genuss und Energie denken? Nun, für Ilona Bürgel ist es ganz klar die Schokolade. Und weil es so ist, hat sie ein Buch mit dem vielversprechenden Untertitel „Was wir vom Schokoladen-Essen fürs Leben lernen können" geschrieben. Sie lädt sogar dazu ein, auf die Schokoladenseite des Lebens zu wechseln. Und wenn dieses noch auf vergnügliche Art und Weise geschieht, so wie auf dem Buchcover versprochen, wer kann da noch widerstehen?

Die Schokoladenliebhaberin Bürgel identifiziert fünf Zutaten (Prinzipien), die sie in jeweils einem ausführlichen Kapitel darstellt und mit Bestandteilen aus der Positiven Psychologie, der Gehirnforschung sowie zahlreichen Hinweisen zu internationalen Untersuchungen geschmacklich abrundet. Sie ermuntert, die Speise der Götter, so die Zuschreibung für die Kakaopflanze, (täglich) zu genießen. Und wie es funktioniert, es genussfreudig und frei von jedem schlechtem Gewissen zu tun, beschreibt sie auf gut 200 Seiten.

Ihr Ziel als Autorin und Erwachsenenbildnerin ist es, das Leben zu bereichern. Ihre Aufforderung: „Erheben Sie das Thema Schokolade zu Ihrem Lebensmotto. Gestalten Sie Ihr Leben bewusst, gesund und glücklich." Und empfiehlt, den Genuss in den Mittelpunkt des Lebenskonzepts zu rücken. Schließlich ermuntert sie: Nur wenn es Ihnen gut geht, profitieren alle davon.

Als bekennender Fan der Schokolade im quadratischen Format sprach mich auch der Titel von Frau Bürgel an. So hat sie erreicht, dass ich mich im Dickicht der Ratgeberliteratur für sie entschieden und eisern durchgehalten habe. Was gibt es darüber hinaus, was ist noch Lohnenswertes an der Lektüre? Zunächst ist schon einmal die Idee, die Metapher Schokolade zu nutzen, um Wohlbefinden, Selbstmanagement und Selbststärkung facettenreich und eingängig darzustellen, gelungen. Immer wieder tauchen darüber hinaus „semantische Leckerbissen" im Text auf. Aussagen wie „Die Schokoladenseite des Lebens darf ab sofort Ihr bevorzugter Aufenthaltsort werden" (29) oder „Morgen und gestern sind die beliebtesten Aufenthaltsräume für unser Gehirn. Was ist mit jetzt?"(81), „Um im Jetzt zu leben, müssen es nicht immer hundert Prozent des Möglichen zu sein." (82), „Ich bin größer als jedes Problem" (172) treffen meinen Geschmack. Und schließlich bin ich auf eine pfiffige Idee für mein nächstes Zeitmanagement-Seminar gestoßen: Gute Ziele zergehen wie Lieblingsschokolade auf der Zunge, heißt es in Kapitel vier. Die Autorin lässt uns wissen, dass wir beim Schokoladen-Essen ganz unbewusst Werkzeuge erfolgreicher Zielerreichung nutzen. Das will ich ausprobieren, wenn ich beim nächsten Seminar das Thema Ziele noch schmackhafter arrangiere.

Das Buch von Ilona Bürgel hat meinen Geschmack getroffen, es ist bekömmlich – und wie die Schokolade selbst – idealerweise gut portioniert.

Beate Beckmann

Beate Beckmann
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