Rechtzeitig ins Unternehmen hineinhören…

Frühwarnindikatoren helfen, die Zukunft zu gestalten

von Theo Bergauer, b.wirkt!, Waldsassen *

Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, erfordert von Un­ternehmern, Augen und Ohren offen zu halten. Wer Warnzei­chen im Unternehmen möglichst bald wahrnimmt, kann die Zu­kunft gestalten, kann selbst agieren, anstatt immer nur auf An­forderungen aus dem Umfeld zu reagieren.

Der Einsatz von Frühwarnsystemen gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Instrumenten der strategischen Unternehmensfüh­rung. Risiken können so frühzeitig identifiziert und Schwachstel­len behoben werden. Erfolgreiche Unternehmer nutzen diese Früherkennung, um bereits vor Eintritt eines Ereignisses anhand wichtiger Informationen entsprechende Ent­scheidungen treffen zu können. Hilfestellung bieten Hinweise aus den unterschied­lichsten Kanälen: Markt/wirtschaftliches Umfeld, Unternehmens­strategie, Personalwirtschaft, Finanzsektor u. a. Um im wahrsten Sinne des Wortes „das Gras wachsen zu hören“, genügt es nicht, nur Zah­len zu betrachten, viel wichtiger ist es, in das Unterneh­men hin­einzuhören. Dann können Unter­nehmer und deren Führungs­kräfte kreativ und innovativ vorge­hen.

Miteinander an einem Strang ziehen

In Kontakt treten, Beziehungen aufbauen, Partnerschaften pfle­gen - der Umgang mit anderen Menschen ist in Unternehmen heute wichtiger denn je. Und damit ist nicht nur der unmittel­bare Kon­takt zu Kunden gemeint. Wer es schafft, seine „Spiel­posi­tion“ zu ent­decken, hat schon einen großen Schritt getan. Wer es dar­über hinaus schafft, „Mitspieler“ für seine Ideen zu finden und zu begeistern, ist dem Erfolg ganz nahe. Dabei ist dieser kein Zufall. Wer sich aktiv einbringt, kann den Weg klar steuern und gemein­sam an einem Strang ziehen ist allemal leich­ter, als einsam an einem Seil. Miteinander arbeiten heißt, be­sonders wenn es um Frühwarnindikatoren geht, Energie spen­den und Kraft bekommen. Dazu heißt es, zu kooperieren, zu ko­ordinieren und nicht zuletzt zu kommunizieren. Apropos Kom­munikation – Reden ist hier nur die eine Seite der Medaille. So wie auch reine Zahlen nicht viel darüber aussagen, wie es in ei­nem Unternehmen – wirtschaftlich und menschlich – aussieht. Im Bereich Frühwarnindikatoren ist es oftmals viel wichtiger, den Menschen in einem Unternehmen erst einmal zuzuhören.

Ins Unternehmen hineinhören!

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht galten und gelten immer noch möglichst viele Zahlen – oder inzwischen zumindest möglichst viele wichtige Zahlen – als am aussagefähigsten, was Risiken und Chancen für Unternehmen anbelangt. Also Augen auf! Lange bevor diese Zahlen allerdings belegen, dass etwas im Ar­gen liegt, deuten zahlreiche Indikatoren darauf hin. Allerdings sind diese nur durch gutes Beobachten und eine kooperative Kommunikation erkennbar. Also gilt schon lange vorher: Ohren aufstellen!

Machen Mitarbeiter Dienst nach Vorschrift, bleiben Bespre­chungen fern, weichen auf Nebensächlichkeiten aus oder ver­meiden Verantwortung, werden die Zahlen dies früher oder später aufzeigen. Es gibt aber auch das andere Extrem: Versu­chen Mitarbeiter uneingeschränkt Macht auszuüben, ver­kör­pern Dominanz (statt Kompetenz) und beziehen sozusagen eine Monopolstellung, gilt es, derartige Warnzeichen rechtzeitig wahrzunehmen. Mitarbeiter verraten so viel – vorausge­setzt, Un­ternehmer und Führungskräfte hören ihnen zu und sind nicht nur damit beschäftigt, Umsätze einzufordern und Plan­zahlen ent­sprechen zu wollen.

Den Blick mehr nach vorne richten!

Wie oft sind wir Gefangene unserer eigenen Gedanken und haben „ein Brett“ vor dem Kopf? Wir neigen öfter dazu, zurück­zublicken, anstatt nach vorne zu schauen. Als guter Fahrer werfen Sie im Auto immer ein wachsames Auge weit nach vorne. Ist der Weg frei? Welche Hindernisse könnten auftau­chen? Nehmen mich die anderen Verkehrsteilnehmer wahr? Halte ich genügend Ab­stand zu meinem Vordermann? Welche Verkehrszeichen muss ich berücksichtigen? Welchen Verlauf nimmt die Straßenfüh­rung? Ein kurzer Kontrollblick auf die In­strumente. Alles o. k.? Natürlich sehen wir ab und zu auch mal in den Rückspiegel, um zu checken, was hinter uns passiert.

Doch wie ist das im täglichen Umgang mit Frühwarnindikato­ren? Wie verhalten wir uns da? Wir neigen dazu, mehr Zeit und damit Aufmerksam­keit dem Blick zurück zu schenken. Wir wer­ten, warum etwas so und nicht anders gelaufen ist. Warum hat die­se Strategie nicht funktioniert? Warum war diese Innovation nicht umsetzbar? Eine kurze Rückschau, gerade in Si­tuationen, in denen etwas nicht wunschgemäß gelaufen ist, lohnt. Die Be­tonung liegt auf kurz! Wer immer nur in den Rück­spiegel schaut, wird nicht souverän agieren. Ein Mittel, das in diesem Zusam­menhang viele Möglichkeiten bietet, sind Mitarbeitergesprä­che. Diese erlauben nicht nur einen kurzen Blick zurück sowie im Gespräch selbst Frühwarnindikatoren (wie und was denkt er) zu erkennen, sondern vor allem die Chance, vorausschauend und strategisch Ziele mit dem einzelnen Mitarbeiter zu vereinbaren.

Ins Handeln kommen

Frühwarnindikatoren sind etwas Wunderbares, sofern sie auch dazu führen, dass etwas anders oder neu gemacht wird. An­sonsten verkommen Sie zur Routine, die nur noch gemacht wird, weil es schon immer so gemacht wurde… Wer einen Plan hat, weiß, was er tut - zumindest sollte er! Aus dem Kopf, aufs Papier, in die Realität. Pläne weisen uns nicht nur selbst den Weg, son­dern geben auch anderen Menschen die Möglichkeit, an der Realisierung eines Vorhabens erfolgreich beteiligt zu sein. Kein noch so schöner Plan zeigt allerdings eine Wirkung, wenn wir nicht ins Handeln kommen. Erst das Tun ent­scheidet über die Er­gebnisse. Und damit entscheidet jeder Unternehmer selbst, in­wieweit Frühwarnindikatoren sich erfolgreich auf das Unterneh­men auswirken oder nicht. Ein Datum, ein Termin, eine Uhrzeit nehmen uns in die Pflicht. Je eher und konsequenter wir unsere aus den Frühwarnindikatoren abgeleiteten Aufgaben angehen, umso besser das Ergebnis, umso größer der Erfolg und auch der persönliche Spaß am Tun. Vereinbaren Sie also starke Verpflich­tungen mit sich selbst und Ihren Mitarbeitern und Sie werden staunen, welch positive Dinge sich plötzlich in Bewegung setzen. Je klarer Ihre Gedan­ken sind, umso besser können Sie diese Ih­ren Mitarbeitern vermit­teln. Nur ein präziser Gedanke führt zu ei­ner klaren Spra­che und ei­nem strukturierten Handeln. Und ge­nau das ist es schließlich, was wir uns von Frühwarnindikatoren erhoffen.

 

* Der Diplom Bauingenieur und Diplom Wirtschaftsingenieur Theo Bergauer ist seit 20 Jahren als Trainer und Coach für per­sönliche Entwicklung und unternehmerische Prozesse aktiv. Ein Trainingsschwerpunkt liegt in der Gebäudetechnik und Anla­gentechnik. Namhafte deutsche und international tätige Unter­nehmen sowie Kommunen setzen auf seine persönliche Dyna­mik, sein breit gefächertes Erfahrungspotenzial und die Schu­lungskraft des Bau- und Wirtschaftsingenieurs. Dabei geht es ihm nicht um kurzfristige Wissensvermittlung oder einen schnellen Motivationsschub, sondern vielmehr um die Begleitung von Pro­zessen, die zu Souveränität und damit zur persönlichen Zufrie­denheit und zum unternehmerischen Erfolg führen.

Weitere Infos zum Thema Souveränität erhalten Sie bei b.wirkt!, Leuthnerstr. 5, 95652 Waldsassen, Tel. 09632/91181, Email: post@b-wirkt.de, Internet www.b-wirkt.de oder b.wirkt!® Institut für Souveränität, Josef-Schappe-Str. 21, 40882 Ratingen, Tel. 02102/1289 254.

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