Trainertreffen, 10.08.2004

Statuentheater von Augusto Boal
Irmgard Sollinger

Beim letzten Trainertreffen am Bodensee trafen wir uns - 11 an der Zahl - in der Traube in Fischbach. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde mit der Frage: „Was bewegt mich im Moment?“ brachten wir uns gegenseitig auf den neuesten Stand und lernten ein neues Gesicht kennen. Da das geplante Thema „Spaceclearing“ aus gesundheitlichen Gründen nicht stattfinden konnte, sprang Irmgard Sollinger spontan ein und bereicherte unseren Methodenkoffer mit dem Statuentheater von Augusto Boal.  

Nach einer kleinen Einführung über die Entstehungsgeschichte des „Theaters der Unterdrückten“ und einer kurzen Erläuterung zum Statuentheater durften wir selbst aktiv werden. Unter der kreativen Moderation Irmgard Sollingers sollte sich jeder seiner ganz individuellen Vorstellung des vorher gemeinsam gefundenen Begriffs „Selbstsicherheit“ machen. Dann teilte sich die Gruppe in die, die ihr Gefühl von Selbstsicherheit in einer Statue in der Mitte darstellen wollten und die, die einen Beobachter und Feedback Kreis drumherum bildeten. Es entstanden ganz unterschiedliche Standbilder der Selbstsicherheit und eines Gesamtstatue. Dann wurde jede Gestalt einzeln betrachtet, beschrieben und interpretiert und der Darsteller durfte schließlich auch erläutern, was er vermitteln wollte und wie sein Satz zur Selbstsicherheit lautet. Als die Reihe durch war stellten wir das Gesamtbild wieder her und nun ging es um die Frage: Wie könnte „Selbstsicherheit sich noch für uns anfülen?“ Jeder sollte dazu seine neue (oder alte) Statue finden und auch einen entsprechenden Satz formulieren. In Slow Motion veränderten wir dann die ursprüngliche Statue in die auch mögliche. In der Abschlussrunde stellten wir die ursprüchliche Gesamtstatue, sagten jeder seinen ursprünglichen Satz, wandelten unsere Selbstsicherheit in Slow Motion in die mögliche neue Variation und verkündeten unseren neuen Satz.  Die starke Veränderung war für alle spürbar und verblüffend.

Dadurch angeregt ließen wir den Abend mit einer munteren Runde ausklingen.

Herzliche Grüße

Franziska Burger