Mein Freund Rudolf geht einmal im Jahr allein spazieren – für eine Woche, auf Mallorca. Meine Kollegin Julia schließt für 2 Stunden die Augen, fühlt in sich hinein und kommt so zum Ziel.

 

Andere Menschen greifen zum Telefon, wenn sie eine Entscheidung treffen möchten. Und wählen die Nummer 06172-99 89 01. Sie erreichen - den Entscheidercoach Kai-Jürgen Lietz.

Der arbeitet sonst viel am Telefon und coacht Entscheider aus allen Ecken der Republik – vielleicht bald auch in anderen Ländern, denn der Mann hat Großes vor.

 

Mit etwas geschrumpfter Teilnehmerzahl ging es beim 85. Trainer-Stelldichein im lieb gewonnenen Median-Hotel um das Entscheiden. Das ist, so wird später noch genauer erläutert, richtunggetriebenes Handeln. Für Regionalleiterin Marion Lockert ist die Richtung jedenfalls klar: Alle mit freundlichen Worten willkommenheißen, mit einer entspannenden Übung empfangen und den Referenten vorstellen.

 

Eine noch vergleichsweise einfache Entscheidung. Denn welche Abwägungen wir allergrößtenteils unbewusst allein beim Bestellen eines Gerichts im Restaurant, während einer Seminareröffnung oder während unserer Platzwahl beim Trainertreffen vollführen, das ist doch eine Menge. Mit einer anschaulichen Einführung warb der Referent des Abends für das Thema Entscheiden und präsentierte das Geheimnis erfolgreicher Entscheider: Diese können ihr eigenes Ziel nämlich schnell und trennscharf erkennen. Für den Durchschnittsentscheider empfiehlt es sich laut Lietz, gewünschte, Status Quo und unerwünschte Ergebnisse zu unterscheiden.

 

Der von Lietz entwickelte Entscheider-Kompass ist eine einfache Methode dafür: Eine Basis-Karte, eine Kontroll-Karte, und das war’s auch schon. Der Rest besteht aus der sensiblen Gebärhelferarbeit des einfühlsamen Coachs. Damit die einzelnen Entscheidungskriterien verglichen werden und der Vortrag praktisch-anschaulich wird, kommt der Entscheider-Kompass bei dem Psycho-Physiognomiker Marc Grewohl, der zuerst nicht recht wusste, wie er in einigen Unernehmens-Entscheidungen am besten weiter verfährt.

 

„Danke, und ich habe auch über den Umgang mit Trainern im Publikum viel gelernt“, kommentierte der Referent sportlich die infragestellenden Bemerkungen, die häufig aus dem Auditorium kamen, am Ende der Vortragsveranstaltung mit live-Coaching-Charakter.

 

Nach den hitzigen Reden und Widerreden passte das Trainer-Tool gut, das Bernhard Laukamp spontan zum Besten gab: Bei der Seminarübung „Flammen-Rede“ darf jeder nur so lange sprechen (z.B. zur Stimmung, zum Feedback), wie das Streichholz brennt. Eine gute Idee, die viele umsetzen möchten.

 

Marion Lockert beschloss den Abend locker und fröhlich. Eine gute Entscheidung.

 

Weiter geht’s beim Trainertreffen Hannover am 05.09.2008. Dann gibt es die „Trainerwerkstatt Auftragsklärung“. Ein wichtiges Thema für alle Trainer, denn Zielklarheit und kongruente Aufträge sind immer eine Arbeitserleichterung. Wie wir auch noch eindeutige Lösungsbereitschaft erreichen, können wir Anfang September voneinander lernen.

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