Cay von Fournier Cay von Fournier, SchmidtColleg, Berlin und St. Gallen*

Zukunft braucht Gestaltungskraft

von Dr. Dr. Cay von Fournier, SchmidtColleg AG, St. Gallen *

In herausfordernden Zeiten voller Probleme braucht es Lösun­gen und die Kraft, diese auch umzusetzen. Voraussetzungen dafür sind mentale Stärke und Optimismus als gelebter Wert und körperliche Fitness, um den physischen Anforderun­gen auch gerecht werden zu können.

„Die entscheidenden Probleme, denen wir uns gegenüberse­hen, lassen sich nicht auf der Ebene des Denkens lösen, auf der wir sie geschaffen haben.“ Albert Einstein (1879-1955)

Über Krisen wird derzeit viel gesprochen. Finanzkrise, Wirt­schaftskrise, politische Krise. Überall ist das „K-Wort“ zu hören. Auch über den Wert einer Krise wurde bereits viel ge­schrieben. Letztlich ist jede Krise ein Weckruf, der die vielen Chancen herausstellt, die sich daraus ergeben, die aber viel zu wenig genutzt werden. Eine Krise bietet eine gute Möglichkeit, längst fällige Veränderungen zu bewirken, Innovationen umzusetzen, neue Strategien zu entwickeln, die Unternehmenskultur auf den Prüf­stand zu stellen und Unternehmensstrukturen zu verbessern. Das Problem dabei ist: Die Angst und Scheu vor Veränderungen. Die Macht der Gewohnheit ist groß.

Zeiten des Wandels auf den Märkten sind auch Zeiten der Ver­änderung in Unternehmen

Eine Kraft ist dabei besonders wichtig: Die Gestaltungskraft, die aus der Unternehmer-Energie erwächst. Zukunft will gestaltet werden und das ist einer der großen Unterschiede zwischen „verwalten“ und „unternehmen“. Wenn es eine besondere Eigenschaft von Unternehmern gibt, dann der Willens zur Gestaltung und die un­ternehmerische Energie, diesen Willen auch umzusetzen. Daher ist ein guter Geschäftsführer auch nicht automatisch ein guter Unternehmer und leider auch umgekehrt ein guter Unterneh­mer nicht immer ein guter Geschäftsführer. Beides sind wichtige Aufgaben und zu beglückwünschen sind die Menschen, die beide Eigenschaften in einer Person vereinen. Aber die Realität sieht hin und wieder anders aus, gerade, wenn man die Möglichkeit hat, in viele mittelständi­sche Unternehmen zu blicken. Hier bräuchten viele Ge­schäftsführer mehr unternehmerische Energie (= Bewusstsein) und viele Unternehmer mehr Managementfähigkeiten (= Kom­petenz). Dies sind auch zwei der wesentlichen Bausteine des Unternehmenserfolgs gerade in schwierigen Zeiten: Manage­ment und Führung. Beides kann gelernt und optimiert werden.

Kommen wir aber auf die besondere Eigenschaft der Gestal­tungskraft (= UnternehmerEnergie) zurück. Im Deutsch-Engli­schen Online-Wörterbuch findet sich als Übersetzung für dieses nicht alltägliche Wort der Begriff „creative power“. Wenn wir das 21. Jahrhundert gestalten und bei all den Herausforderungen unseren persönlichen, unternehme­rischen und gesellschaftlichen Wohlstand erhalten wollen, so geht dies nur durch Kreativität.

Kreativität wird zum entscheidenden Wertschöpfungsfak­tor im 21. Jahrhundert

Aus der Kreativität entstehen nicht nur innovative Produkte, sondern auch innovative Dienstleistungen, innovativer Kunden­nutzen, Emotionalität und neue Formen des Service, neue Geschäftsmodelle und Partnerschaften, innovative Preissys­teme, Organisationsformen und Ideen, um Menschen zu begeistern – Kunden wie auch Mitarbeiter. Kreativität war zu allen Zeiten der eigentliche Motor des Fortschrittes. Ob wir uns die vielen Ba­sis-Innovationen der letzten zwei Jahrhunderte ansehen (Lange Wellen der Kondratieff-Theorie) oder die kurzen Innovations-Zyk­len der letzten zehn Jahre, immer spielt Kreativität die ent­scheidende Rolle.

Dabei ist es ein gängiger Irrtum, dass wir besonders kreativ in entspannten Momenten sind (die berühmten 4 „B“ – Bett, Bad, Bus und Biergarten). Die Evolution hat bei uns Men­schen ein ganz anderes Programm hinterlegt: Wir sind dann besonders kreativ, wenn wir uns anstrengen müssen. Unsere Kreativität ist dann am größten, wenn wir mit dem Rü­cken an der Wand stehen.

Probleme zu lösen, ist gut für das Geschäft

Betrachten Sie eine persönliche, unternehmerische oder auch gesellschaftliche Krise einmal mit den Augen eines Unternehmers. Wo es Probleme zu lösen gibt, gibt es auch immer große Chancen für gute Geschäfte. Wenn Sie dabei die Probleme Ihrer Kunden besser lösen als andere, so ist dies eine gute Vorausset­zung für neuen unternehmerischen Erfolg. Denn Unternehmer­tum ist letztlich immer Problemlösung. Daher geht es den guten Unternehmern in erster Linie nicht um den Gewinn (entgegen aller betriebswirtschaftlicher Lehren), sondern um den Kunden, dessen Probleme, dessen Wünsche. In guten Zeiten eher darum, Wünsche zu erfüllen und in schlechten darum, Probleme zu lösen. Seien sie daher gerade jetzt Problemlöser für Ihre Kunden. Darum geht es in ers­ter Linie, wenn wir über Gestaltungskraft sprechen. Zukunft braucht Gestaltungskraft, also die Lösung von Problemen mit mehr unternehmerischer Energie.

Gestaltungskraft…
… setzt unternehmerische Energie frei
… nutzt die Kreativität des Menschen
… investiert in den Menschen als Schlüssel nachhaltigen Erfolges
… wird begleitet von Optimismus
… bringt neues Denken und Entwicklung hervor
… ist die Grundlage der Umsetzung neuer Ideen und Konzepte

Nur durch neues Denken und konsequente Umsetzung las­sen sich alte Probleme lösen!

Damit kommen wir zum wesentlichen Punkt der Gestal­tungskraft. Gestaltung birgt nicht nur das Wort „Kreativi­tät“ in sich, sondern auch die Umsetzung der „Kreativität“ und damit die Tat. Von der Idee über die Tat zur umgesetzten Idee, das ist der Schlüssel des Erfolgs oder wie es bereits Joseph Schumpeter treffend auf den Punkt gebracht hat:

“Eine Innovation ist die erfolgreiche Durchsetzung einer techni­schen oder organisatorischen Neuerung, nicht allein ihre Erfin­dung.” Joseph Schumpeter (1883-1950)

Um die Zukunft eines Unternehmens zu gestalten, braucht es daher vor allem die Umsetzungskompetenz und die Praxis der Unternehmensführung, die vom Unternehmer, der Führungsmannschaft und den Mitarbeitern verstanden werden sollte. Diese Praxis besteht ebenso, wie der Erfolg eines Unter­nehmens, aus vielen Mosaiksteinen. Einzelne Erfolgsbeispiele oder außergewöhnliche Unternehmerpersönlichkeiten können hier zwar inspirierend sein, aber für die tägliche Praxis eines Un­ternehmens sind sie in der Regel nicht sehr hilfreich. Denn Men­schen sind unterschiedlich, ebenso wie Teams, Unter­nehmen, individuelle Situationen und Branchen es in verschiede­nen Zeiten sind. Daher ist es nicht so entscheidend, den einen, ganz großen Wurf zu tätigen, die eine geniale Idee zu haben, son­dern durch ein System mit ganz normalen Menschen über einen langen Zeitraum ungewöhnliche Leistungen zu erbringen. Ein solches Führungssystem sollte praktisch sein und von jedem verstanden werden können, es sollte einfach sein, da die Herausforderungen komplex genug sind, es sollte auf Werten basieren, um nachhaltig zu sein und es sollte ganzheit­lich sein, um den umfangreichen Organismus eines Unterneh­mens auch gerecht zu werden.

Ein System, dass diesen Anforderungen gerecht wird und den Mensch in den Mittelpunkt stellt, ist das System „FührungsEnergie“ (also wirksame Führung):

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Egal, was wir in der Zukunft gestalten wollen, immer werden die fünf dargestellten Teile von entscheidender Bedeutung sein, egal, ob es sich um eine private, unternehmerische oder gesellschaftliche Herausforderung handelt.

1. Der handelnde Mensch muss energiereich und in Einklang sein (mittlerer Kreis) – Motivation

2. Die Vision, Ziele und Strategie (das „Wie“ der Umsetzung) müssen klar sein – Klarheit

3. Die Umsetzung muss gesteuert werden – Konsequenz

4. Die Tätigkeiten müssen aufeinander angestimmt sein – Organisation

5. Ein Team muss jeden Tag aufs neue gut zusammenarbeiten – Kooperation

So wird aus der Motivation, die Zukunft gestalten zu wollen, auch die Kraft und Kompetenz, dies nachhaltig zu tun.

 

 

* Dr. Dr. Cay von Fournier ist seit seinem 22. Lebensjahr Unter­nehmer. Zudem ist er Arzt und Trainer für Unternehmensführung. Der promovierte Mediziner und Wirtschaftswissenschaftler lernte vor 20 Jahren das Führungssystem „UnternehmerEnergie“ des SchmidtCollegs kennen und wendete es erfolgreich in seinem Unternehmen an. Seit 2002 ist er Eigentümer des SchmidtColleg (www.schmidtcolleg.de) und widmet sich ganzheitlicher Unter­nehmensführung und praktischem Gesundheitsmanagement.

Weitere Infos erhalten Sie unter www.schmidtcolleg.de oder per Email info@schmidtcolleg.de

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