Zamyat M. Klein Zamyat M. Klein

Über das Schreiben von Fachbüchern - Teil 1

Inzwischen habe ich ca*. 15 Bücher geschrieben und veröffentlicht- und werde daher immer öfter von anderen gefragt, wie das denn so geht.

Das bezieht sich meist auf zwei Aspekte: einmal das Schreiben selbst und dann auf die Frage, wie man denn einen Verlag findet .
Ich persönlich fand den zweiten Punkt am Anfang schwieriger. Ist man einmal drin, wird es einfacher.

(* Das „ca.“ steht deshalb hier, weil ich gerade wieder zwei Manuskripte abgeliefert habe und nicht weiß, ob ich die nun schon mitzählen soll oder nicht).

Erst andere Literatur lesen und dann schreiben - oder umgekehrt?

Hier, im 1. Beitrag zum Thema möchte ich auf einen konkreten Aspekt des Schreibens eingehen, der mir durch die Arbeit an meinem aktuellen Buch: "Die Zauberwelt der Suggestopädie- Fata Morgana oder erfolgreiches Trainingsmodell?" bewusst wurde.

In meinem allerersten Buch "Ganzheitliches Lehren und Lernen - Lerntechniken" habe ich ein komplettes Seminarkonzept zum Thema "Lernen lernen" veröffentlicht. Ich habe es in kürzester Zeit in einem Schwung runter geschrieben. Ohne andere Bücher hinzuzunehmen.

Das lag aber daran, dass ich die ganze Literatur ja schon vorher durchgearbeitet hatte, bevor ich diese Seminare konzipiert und geplant  und inzwischen auch schon sehr oft durchgeführt habe. Ich schrieb also nur über etwas, das ich schon oft gemacht habe. Die Unterlagen waren ja auch alle schon fertig. So ging es mir dann auch mit den folgenden Büchern.

Nun, bei dem "Grundlagenwerk" über Suggestopädie stellt sich für mich die Situation zum ersten Mal anders da. Zwar habe ich das Thema auch schon in sehr vielen Seminaren durchgeführt, dennoch ist es bei diesem Buch auch angesagt, andere Literatur dazu zu lesen, alte und neue.

Was ich hier zu Bedenken geben möchte, sind die folgenden Überlegungen.

Ich kenne Autoren und Schriftsteller (auch von Romanen), die erst jahrelang recherchieren, ehe sie anfangen zu schreiben.

Hingegen habe ich immer erst einmal drauf los geschrieben. Nun stellte ich mir aber die Frage, was ist in diesem Fall sinnvoll? Erst die Literatur dazu lesen und dann zu schreiben - oder doch nicht? Zumal ich auf manche Bücher sehr neugierig war, beispielsweise auf eine Dissertation einer Suggestopädie-Kollegin (Claudia Feichtenberger) über Lerntypen. Dennoch habe ich mich letztendlich gegen diesen Weg entschieden und beschlossen: ich schreibe zuerst einmal das, was ich selbst schon darüber weiß und entwickelt habe. Erst danach lese ich weitere Literatur dazu und ergänze dann entsprechend.

Der Grund: ich hatte Angst, dass ich sonst unbewusst zu stark beeinflusst würde, vielleicht in eine bestimmte Richtung gehe, die ich von mir aus vielleicht nicht eingeschlagen hätte. Ich wollte auch keine Plagiate schreiben. Wenn ich erst einmal so aus mir heraus schreibe, dann bin ich sicher, dass es auch auf meinem Mist gewachsen ist. Wobei das natürlich relativ ist. Das, was ich weiß und mache und schreibe, nährt sich natürlich auch von den Erfahrungen anderer, von denen ich gelernt und gelesen habe. Aber es ist sozusagen durch meinen "Verdauungskanal" gegangen und als neue Mischung herausgekommen. Das erinnert mich auch ein wenig an den Prozess der Seminarplanung. Dazu werde ich in einem späteren Beitrag auf dieser Plattform etwas schreiben.

Wie sehen Sie das und welche Erfahrungen haben Sie mit dem Schreiben von Büchern? Lesen Sie zuerst andere Literatur und schreiben dann oder welchen Weg bevorzugen Sie?
Vielleicht haben Sie ja noch einen ganz anderen Ansatz?

Und diejenigen von Ihnen, die noch keine Bücher geschrieben haben, es aber gerne möchten:

Welche Fragen haben Sie an mich (oder andere Fachbuchautoren)?
Ich werde Ihre Fragen gerne aufgreifen und in weiteren Beiträgen beantworten, soweit es mir möglich ist.


Zu diesem Beitrag gab es in meinem Blog eine sehr rege Diskussion, Fragen und weitere Tipps von anderen Autoren. Wenn es Sie interessiert, finden Sie die Kommentare hier: http://www.zamyat-seminare.de/blog/einzelansicht/2009/06/08/ueber-das-schreiben-von-fachbueche/

Lesen Sie nächste Woche weiter Teil II „Über das Schreiben von Fachbüchern“ und in zwei Wochen Teil III „Wie finde ich einen Verlag?“.


Zamyat M. Klein

Diplom Pädagogin, Kreativ- Trainerin, Coach und Autorin. Seit 1990 selbständig mit ZamyatSeminare, Schwerpunkte Kreativitätstechniken und Train the Trainer.

*Bisherige Buchveröffentlichungen ( eine Auswahl)

  • Vom Entscheidungsfrust zur Entscheidunglust- Kreative Methoden für leichtes Entscheiden, eBook 2009, Eigenverlag
  • Kreative Geister wecken- Kreative Ideenfindung und Problemlösungstechniken- Ein Seminarkonzept für Trainer, managerSeminare 2006
  • Das tanzende Kamel – Kreative und bewegte Spiele für Trainings und Seminare, managerSeminare 2008
  • Das tanzende Kamel- DVD- 33 Spiele zum Anschauen und Nachmachen, managerSeminare 2008
  • 35 Spiele für die Gruppenaufteilung, Jünger Trainer Tools und GABAL, Februar 2009
  • Kreative Seminarmethoden- 100 kreative Methoden für erfolgreiche Seminare, GABAL 2003
  • Schlüsselfaktor Kreativitätstechniken – im Management Lehrgang „Führung kompakt“ der Haufe Akademie, Band 4

Kontakt

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