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Sabine Mertens
Zeichnen im Coaching
60 Impulskarten mit konkreten Handlungsanleitungen
Beltz Verlag 2018 

Vorgestellt von Falko E.P. Wilms

Vorgestellt von Falko E.P. Wilms

Systemische Coachings gehen von der (geistigen) Konstruiertheit der Wirklichkeit aus, in die sich der Coachee eingebunden erlebt. Der Coach gestaltet Anstöße zur Selbstreflexion und Lädt zur gedanklichen Konstruktion bislang undenkbarer Zukünfte ein. Zumeist wird sich dabei berufen auf Elemente der Theorie sozialer Systeme, des Konstruktivismus und der Kybernetik zweiter Ordnung.

Die selbstständige Personal- und Organisationsberaterin Sabine Mertens erweitert diese Bezugspunkte um Elemente der Resonanzbild-Methode von Gisela Schmeer aus der kunsttherapeutischen Arbeit. Resonanzbilder sind spontan gezeichnete Gefühlsreaktionen, Visualisierungen von emotionalen Befindlichkeiten und markanten Erfahrungen bezüglich der bearbeiteten Thematik. Der Coachee nutzt seine eigenen Zeichnungen als Anlass für seine Erzählungen. Ein gemeinsames Besprechen entstandener Zeichnungen hinsichtlich ihres (subjektiven) Bedeutungsinhaltes eröffnet Anhaltspunkte für den Coachee, eigene Interpretationen zu entwickeln und zu erkunden, was hinsichtlich der bearbeiteten Thematik getan oder Unterlassen werden sollte. Dem Coachee wird so eine Möglichkeit geboten, bislang undenkbarer Zukünfte geistig durchzuspielen, ohne seine Autonomie einzuschränken.

Das Zeichnen formt die Gedanken ebenso wie das Sprechdenken. Spontane Zeichnungen und Skizzen adressieren andere Bereiche im Gehirn als Sprache. Sie transportieren vielschichtige Inhalte, die auch widersprechende Aspekte zugleich beherbergen, welche gleichzeitig wahrgenommen werden können. Vor allem aber geben sie tiefe Einblicke in das Erleben des Coachees.

Genau hier knüpft das von Sabine Mertens vorgelegte Set von 60 Impulskarten an. Es unterstützt Coaches dabei, auf visuellen Wegen inspirierende Resonanzen bei den Coachees anzustoßen. Es umfasst 8 Karten für Anfangen, 17 Karten für Bilder machen, 13 Karten für Hilfreiche Konzepte, 14 Karten für Mit den Bildern umgehen, 6 Karten für Emotionen - Wechselwährung von Bildern, 3 Karten für Zeichensprache der Emotionen sowie 2 Karten für Ästhetische Selbstpraktiken für den Alltag.

Jede Rubrik setzt andere Schwerpunkte, wobei die erste Karte aus der Rubrik Anfangen erläutert, wie das Kartenset angewandt werden kann. Jede Karte entfaltet auf einer farbig gestalteten Vorderseite eine in einer Rubrik verortete Vorgehensidee, oft, aber nicht durchgehend mit einer beispielhaften visuellen Darstellung und auf der Rückseite weitere wissenswerte Inhalte wie z. B. Einsatzmöglichkeiten, Anmerkungen, Wissenswertes, Bitte beachten oder Praxistipps. Im beigefügten Bocklet gibt es Hinweise über den Aufbau des Kartensets und weitergehende Literaturangaben.

Die Impulskarten sollen keinesfalls als vorgefertigte Bildkarten eingesetzt oder dem Coachee vorgelegt werden. Vielmehr beschreiben die Karten, wie zum eigenständigen Zeichnen angeregt werden kann, um ausgehend von der (geistigen) Konstruierheit der Wirklichkeit bislang undenkbare Zukünfte anzusprechen.

Die Impulskarten sind systemisch arbeitenden Coaches, Beratern, Psychologen oder Personalentwicklern sehr zu empfehlen. Die Karten eignen sich - mit wenigen Einschränkungen – auch für die persönliche Weiterentwicklung von Laien. Daher kann dieses Kartenset allen von Nutzen sein, die sich für eine persönliche Entfaltung der eigenen Möglichkeiten interessieren.

http://www.falko-wilms.de/Pro.html