holger koeppe foto2013 Holger Koeppe

Konsequenzen akzeptieren

Holger Koeppe

Nachhaltigkeit und Glaubwürdigkeit bei der Übertragung von Verantwortungen setzt eine ständige, gemeinsame Bewertung eigener Wahrnehmungen in der Zusammenarbeit voraus.

Wenn Sie wollen, dass Ihre Mitarbeiter ihre Potenziale entfalten und die persönlichen Kompetenzen erfolgreich einbringen können, um damit Bestleistungen zu erreichen, liegt die Verantwortung einer begleitenden Unterstützung bei Ihnen als Führungskraft.

Verantwortung zu übertragen bedeutet nicht, Verantwortung abzugeben. Wirklich konsequentes Verhalten bedeutet für Sie selbst auch, Ihr eigenes Verhalten vereinbarungsgemäß zu steuern. Statt bei zu erwartenden Fehlern des Mitarbeiters sofort zu intervenieren, betreiben Sie ein vorausschauendes Risikomanagement und bewerten Sie regelmäßig gemeinsam das Vorgehen des Mitarbeiters.

Erfolgt das nicht, dann entstehen oft Konflikte in denen sich z.B. der Mitarbeiter in kritischen Situationen von der neuen Verantwortung distanziert. Für Sie als Führungskraft kann es dann schwer werden, wieder sachlich auf bestehende Vereinbarungen einzugehen.

Ein Bewertungsgespräch könnte folgendermaßen ablaufen:

FK: Wie zufrieden sind Sie denn bisher mit Ihrer Arbeit in der neu übertragenden Verantwortung?

MA: Naja, wenn Sie zum Thema X noch eine Entscheidung treffen würden, wäre es für mich leichter.

FK: Warum können Sie das nicht entscheiden?

MA: Weil das für mich neu ist?

FK: Was befürchten Sie denn wenn Sie das entscheiden?

MA: Das meine Entscheidung nicht akzeptiert wird?

FK: Was müsste denn vorhanden sein, damit ich nicht entscheiden muss und Ihre Entscheidung akzeptiert wird?

MA: Das Team braucht Fakten und Argumente von mir.

FK: Soweit ich weiß, haben Sie alle notwendigen Zahlen analysiert und alles in einer Präsentation zusammengefasst. Warum sollte das nicht akzeptiert werden?

MA: Weil bisher immer vom Chef entschieden wurde.

FK: Was muss denn passieren, damit das Team versteht, dass Sie für dieses Thema der Chef sind?

MA: Ich müsste die Projektsitzungen auch ohne Sie moderieren und den Statusbericht selbst im Lenkungsausschuss vorstellen.

FK: Wie erfahre ich dann von den Ergebnissen?

MA: Ich bespreche mit Ihnen das Protokoll der Projektsitzungen und stimme den Statusbericht vor der Präsentation mit Ihnen ab.

In diesem Beispiel gab es einige Signale in den Antworten des Mitarbeiters, die deutlich zeigten, dass die Führungskraft einen Teil der übertragenen Verantwortung zurücknehmen sollte. Bleiben Sie konsequent und versuchen Sie die Position des Mitarbeiters zu stärken. Stärken Sie damit Ihre Glaubwürdigkeit und zeigen Sie damit auch dem Rest des Teams das es Ihnen ernst ist mit der nachhaltigen Übertragung von Verantwortung!

Ein Fazit zur Übertragung von Verantwortung

Mit der Übertragung von Verantwortung besitzt jede Führungskraft die Chance Ihre Mitarbeiter dabei zu unterstützen Bestleistungen zu erbringen.

In der erlebten Praxis wird diese Form von Führungsarbeit nicht immer konsequent gelebt. Das hat verschiedene Ursachen:

  • In der Kultur des Unternehmens ist die Delegation von Verantwortung keine Methode der Führungsarbeit
  • Führungskräfte scheitern mit dem Vorgehen an der Akzeptanz bei der nächsten Führungsebene
  • Misstrauen und schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit verhindern eine Übertragung von Verantwortung

Es ist daher wichtig, dass geplante Vorgehen im eigenen Team und im Kreis der Führungskräfte Kollegen vorzustellen. Als „Insellösung“ im Unternehmen wird es schwierig werden Mittarbeiter und andere Führungskräfte dafür zu begeistern.

Dort wo es tägliche Arbeitspraxis ist, bringen sich Mitarbeiter engagiert ein, entwickeln Innovationen und entfalten ihre Potenziale.

Viele Mitarbeiter treffen im privaten Leben weitreichende Entscheidungen oder engagieren sich seit vielen Jahren in ehrenamtlichen Positionen. Nutzen Sie diese Ressourcen im beruflichen Umfeld und erweitern Sie die Handlungsräume Ihrer Mitarbeiter. Schaffen Sie aber auch die notwendigen Rahmenbedingungen, begleiten Sie Ihre Mitarbeiter auf diesem Weg und zeigen Sie in Ihrem Verhalten deutlich, dass Sie es ernst damit meinen.

Gerne unterstütze ich Sie dabei, Ihren Weg für die Übertragung von Verantwortung zu finden!
 

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