Theo Bergauer, Katrin Pott-Tiedemann

Annehmen, was kommt…

In jeder Krise steckt ein Geschenk – wir müssen es nur erkennen

Als 1998 auf einer einsamen Küstenstraße auf Mallorca ein Auto ihren Mann Peter erfasste und er an Ort und Stelle seinen Verletzungen erlag, war dies für Katrin Pott-Tiedemann (Jahrgang 1958) „der schwerste Tag meines Lebens“. Doch schon auf der Beerdigung, die sie festlich gestaltete „ganz so, wie mein Mann Peter gelebt und geliebt hatte“ war sie es, die die trauernde Familie, die Verwandten, die Freunde und Geschäftspartner tröstete.

Peter Tiedemann war als Unternehmer und begeisterter Netzwerker im Leben ein sehr positiver Mensch, lebensfroh, energetisch und kraftvoll. Gemeinsam waren sie ein Dreamteam. Als Katrin Pott-Tiedemann sechs Monate nach der Beerdigung auf einer Veranstaltung eine andere Witwe traf, die immer noch, nach über 25 Jahren, ihren Witwenstatus hochhielt, wurde ihr plötzlich bewusst: „Ich wollte nicht ein Leben lang ein Witwendasein führen, geschweige denn, darauf reduziert werden. Das Schicksal meines Mannes hatte sich erfüllt. Ich wusste, dass ich mich ganz bewusst nun für mein Leben entscheiden musste. Peter war tot, und es war nun meine Verantwortung, dieses Schicksal anzunehmen und zu akzeptieren, auch wenn das sehr schwer und schmerzlich war. Ich musste die Verantwortung für mich und mein Leben, für meine Kinder und für die Mitarbeiter unserer Firma  übernehmen, das wurde mir nun klar.“

Sich selber lieben, um andere(s) annehmen zu können

„Ich, Katrin, bin ein fröhliches Kind und meine Eltern nannten mich Sonnenschein. Meine Schwester nennt mich Schwesterherz, allerdings erst seit wir erwachsen sind. Mein Mann nannte mich meine Liebe. Mein jetziger Lebenspartner nennt mich Engel. Meine Kinder sagen Mami (wenn sie mich ärgern wollen, Muttiiiiiiiiiii). Meine Freunde sagen „unsere Kati“. Und ich werde mir jetzt selbstbewußt, welche Verantwortung diese liebevollen Kosenamen in sich tragen und wie überaus dankbar ich dafür bin und das auch wertschätzend annehmen kann. Ich liebe meine Lieben!“ Die Frau, die das heute sagt, ist eine Frau, in deren Leben es genügend Situationen gab und gibt, die weder fröhlich, noch sonnig, noch liebevoll, noch engelsgleich waren: „Aber auch das gehört zum Leben“, sagt sie, „ich habe tiefe Trauer, entsetzlichen Schmerz, Scham und Schuld, Wut und Verzweiflung kennen gelernt bzw. erfahren. Und da fühlt man (frau) sich alles andere als souverän. Und doch ist es souverän, sich die Tränen, die Trauer und den Schmerz zuzugestehen und sie nicht zu unterdrücken. Denn nur, was man annimmt, das was man anschaut, kann letztendlich gehen. Etwas, dem du dich widersetzt, bleibt – manchmal auf lange Zeit oder sogar für immer und ewig.“

Die Entscheidung, nutzenbringende Resultate zu erzielen

Kein Mensch lebt für sich allein! Der Kreislauf geht immer vom ICH zum DU und WIR und im Normalfall wieder zurück. Die Entscheidung, nutzenbringende Resultate zu erzielen, steht am Ende des Weges einer souveränen Persönlichkeit und damit zugleich am Anfang. Verantwortung zu übernehmen für das eigene Handeln zählt ebenso dazu, wie Versprechen zu halten. Jede Zusage ist eine Verpflichtung sich selbst und dem oder den Anderen gegenüber. Dabei nie aufdringlich zu sein, sondern den Mittelweg zu finden zwischen Interesse wecken und Begehrlichkeit erfüllen, ist manchmal nicht einfach, sollte aber eine Herausforderung sein, die wir gerne annehmen.

Manchmal müssen wir uns im Leben entscheiden

„In jedem Schicksalsschlag, in jeder Krankheit und in jeder Krise steckt ein Geschenk. Ich muss es nur erkennen“, davon ist Katrin Pott-Tiedemann überzeugt und erinnert sich an die Aussage einer älteren Dame, die ihr einmal sagte: „Nur mit Mut kommst du weiter!“ Und Mut hatte sie, als sie mit ihren damals 1 ½ und 3 Jahre alten Söhnen ihren alkoholkranken Mann verließ und zurück in ihr altes Kinderzimmer im Elternhaus zog. „Natürlich ist es, wenn man eine Entscheidung trifft, sich also meist auch gegen oder für etwas entscheidet, nicht immer einfach. Und in dieser Situation musste ich ja auch noch für meine beiden Söhne mitentscheiden. Meine Intuition hat mir allerdings auch damals schon gesagt: Es ist richtig, was du tust! Und im Nachhinein hat es sich auch als segensreich herausgestellt. Danach sind viele wunderbare und positive Dinge in meinem Leben und in meiner Familie geschehen, denen ich erst durch meine Entscheidung und den Mut, diese auch durch zu setzten, den Weg geebnet habe.

Freude an der Verantwortung

„Erfolg ist das, was erfolgt, wenn man (frau) sich selbst folgt!“  Katrin Pott-Tiedemann ist sich selbst gefolgt und treu geblieben. Im Gespräch erkennt man immer noch das fröhliche Kind, das von ihren Eltern Sonnenschein genannt wurde, man erkennt die fürsorgliche Mutter, die ihre Söhne in Liebe begleitet und sie erwachsen werden hat lassen, man erkennt die Unternehmerin, die tatkräftig dort anpackt, wo es nötig ist und man erkennt die souveräne Persönlichkeit, die weiß, dass es immer einen Weg gibt. Sie, die eigentlich nach ihrem Schauspielstudium Karriere machen wollte, hat sich vor vielen Jahren voll und ganz auf ihre Aufgabe als Mutter konzentriert und diese Zeit genossen: „Da musste ich mich einmal nicht entscheiden und empfand die Zeit in unserer kleinen großen Patchworkfamilie mit meinem Mann Peter Tiedemann, seinen beiden Söhnen Jens und Malte sowie meinen beiden Söhnen, Jan und Tim, als wundervoll. Heute weine und lache ich manchmal, wenn ich an Peter und unsere gemeinsame Zeit zurückdenke.“ Jetzt lebt sie ihr Leben und schaut  zugleich auch nach vorne: „Ich musste loslassen, ansonsten wäre etwas Neues nicht denkbar gewesen, auch die Liebe zu meinem jetzigen Lebensgefährten nicht.“

Wenn nur der Kopf entscheidet…

In der Vergangenheit hat Katrin Pott-Tiedemann oft unbewusst souverän reagiert, dessen ist sie sich aber erst nach und nach bewusst geworden: „Souverän sind für mich inzwischen die Menschen, die sich in jedem Augenblick für die Liebe zu allem, was ist, entschieden haben, in jedem Moment, unter allen Umständen! Jetzt, mit 51 Jahren, beobachte ich mich intensiver, kann gedanklich sozusagen auch einmal neben mich treten, mich beobachten und bin mir meiner selbst  immer mehr bewusst “, beschreibt sie den Entwicklungsprozess, „und ich entdecke, dass meine Entscheidungen im Leben und für mein Leben richtig waren. Dafür bin ich dankbar. Auch wenn mein Kopf mir zu den jeweiligen Zeiten manchmal etwas anderes gesagt hat. Ich wurde oft aus meiner Komfortzone hinausgeworfen, als ich z. B. meinen ersten Mann mit unseren gemeinsamen Söhnen verließ, oder durch den Tod meines  Mannes Peter, und auch geschäftlich gab es die eine oder andere bittere Enttäuschung. Jetzt weiß ich, alles hat seinen Sinn, auch wenn wir das nicht immer verstehen. Wenn ich enttäuscht bin, ist die Ent -Täuschung vorbei! Und mit einer neuen Lebensvision werde ich jetzt, nachdem die Söhne ins Leben entlassen sind, noch einmal meine Komfortzone verlassen. Diesmal allerdings freiwillig. Ich möchte statt zu reagieren jetzt agieren und werde angehen, was ich im Leben noch möchte und was mir wichtig ist. In Liebe und Dankbarkeit zu Allem was ist.“ 

Quelle: mm-pr; Auszug aus dem Buch „Karrierefaktor Souveränität - WertVoll entscheiden in Beruf und Alltag!“

Theo Bergauer ist Souveränitäts-Experte und seit 20 Jahren als Trainer und Coach für persönliche Entwicklung und unternehmerische Prozesse aktiv. Namhafte Stars aus dem Sport sowie große deutsche und international tätige Unternehmen setzen auf seine persönliche Dynamik, sein breit gefächertes Erfahrungspotenzial und die Schulungskraft des Bau- und Wirtschaftsingenieurs. Dabei geht es ihm nicht um kurzfristige Wissensvermittlung oder einen schnellen Motivationsschub, son-dern vielmehr um die Begleitung von Prozessen, die zu  Souveränität und damit zur persönlichen Zufriedenheit und zum beruflichen Erfolg führen.

 

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