Theo Bergauer und Henry Maske Theo Bergauer und Henry Maske im Gespräch

Karrierefaktor Souveränität

WertVoll entscheiden in Beruf und Alltag

Im Zusammenhang mit Staaten oder der Politik ist der Begriff Souveränität oft zu lesen. Und auch Sportler werden als souverän bezeichnet, wenn sie Gegner deutlich auf die Plätze verweisen. Das Leben ist ein ständiges Verändern, Ausrichten und Von-vorne-beginnen. „Souverän zu sein, bedeutet, diesen Weg täglich zu beschreiten, Runde für Runde zu gehen, wohl wissend, dass der Kreis sich nicht schließt, man als souveräne Persönlichkeit immer weiter lernt.“, so der Souveränitäts-Experte Theo Bergauer (www.souveränität.com). Doch welche Rolle spielt die persönliche Souveränität als Karrierefaktor? Hilft Souveränität dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen? Wir befragten dazu den Autor des Buches „Karrierefaktor Souveränität: WertVoll entscheiden in Beruf und Alltag!“, das zur Frankfurter Buchmesse im Verlag Books4Success erscheint.

Souveränität – ein Begriff, den wir häufig in Zusammenhang mit Staaten oder vielleicht noch im Sport hören. Wie sind Sie darauf gekommen, dieses Thema auf den Menschen zu beziehen?

Theo Bergauer: In den vergangenen 20 Jahren als Coach und Trainer bin ich den unterschiedlichsten Menschen begegnet. Viele habe ich ein Stück ihres Weges begleiten dürfen – manche sind inzwischen sogar zu Freunden geworden. Ein Gedanke, der mich in dieser Zeit niemals losgelassen hat, war die Frage: Was macht manche Menschen so besonders? Was macht diese liebenswert? Und warum haben einige mehr Erfolg als andere, leben glücklicher und zufriedener? Wann ist jemand eine ausgereifte Persönlichkeit? Als Begleiter von Prozessen – in Unternehmen ebenso wie im Leben einzelner Menschen – habe ich erkannt: Erfolg oder Misserfolg, Glück oder Pech, innere Zufriedenheit oder ein immerwährendes Streben nach Mehr: Alles ist eine Frage der persönlichen Souveränität, der wertVollen Entscheidung im richtigen Moment.

Steckt hinter dieser Erkenntnis auch eine persönliche Erfahrung?

Theo Bergauer:

Natürlich und nicht nur eine! Als mir z. B. vor vielen Jahren mein Vater ein Haushalts- und Eisenwarengeschäft als „Spielwiese“ übertrug, konnte ich als Jungunternehmer nicht gegen die Baumärkte im Umkreis bestehen und musste schließen. Ein paar Jahre später kehrte ich nach einem Studium als Bau- und Wirtschaftsingenieur in den elterlichen Betrieb zurück, den wir, mein Vater, seine Brüder und ich, gemeinsam führten. Wir alle hatten sehr unterschiedliche Visionen und Ziele, die sich nicht vereinbaren ließen, so dass ich mich gegen das Familienunter-nehmen für meine Leidenschaft, mit Menschen zu arbeiten, entschied. Ich musste loslassen und die Entscheidung für mich und meine Zukunft treffen. Nachdem ich den Weg des Trainers eingeschlagen hatte, stand einige Jahre später die nächste Entscheidung an: Obwohl mir die Ausbildung und Karriere bei einem der größten Trainingsunternehmen auf der Welt großen Spaß machte, entschied ich mich für die eigene Selbststän-digkeit, um besser wirken, meine eigene Kreativität entfalten und meine Leidenschaft in einem starken Team intensiver leben zu können.

Haben Sie diese Entscheidungen denn immer alleine getroffen oder hatten Sie Wegbegleiter?

Theo Bergauer :

All diese Herausforderungen habe ich nur Dank meiner Familie – meiner Frau und meiner drei Kinder – sowie der Unerstützung meiner engsten Freunde meistern können. Sie alle gaben mir den Halt und die Sicherheit, zu mir zu stehen, egal wie meine Entscheidungen auch ausfallen. Auch, wenn das bedeuten würde, mit mir ein Stück außerhalb der Komfortzone zu gehen. Egal, was ich auch tat, ich war mir meiner Verantwortung anderen gegenüber stets bewusst.

Freunde sind im Leben mindestens ebenso wertVoll wie souveräne Entscheidungen zu treffen, oder?

Theo Bergauer :

Absolut! Freunde begleiten einen in schönen Momenten ebenso wie in schwierigen Zeiten. Sie hören zu, geben Rat und stellen manchmal auch entscheidende Fragen, wenn wir selbst nicht mehr weiter wissen, wir uns eben nicht so leicht entscheiden können. Der amerikanische Philosoph und Dichter Ralph Waldo Emerson (1803-82) sagte einmal „Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann.“ Genau deshalb habe ich einen meiner besten Freunde eingeladen: Henry Maske, mit dem mich seit inzwischen fast 15 Jahren eine Freundschaft verbindet. Begleiten Sie uns doch einfach ein Stück bei unseren Gedanken zum Thema Souveränität, wertVoll entscheiden, Engagement, Imagewandel und – last but not least – die Bedeutung von Freundschaft.

„Nur wer aufgibt, hat verloren“, lautet der Titel des Buches von Henry Maske, das 2006 im Vorfeld zu seinem zweiten Kampf gegen Virgil Hill erschienen ist. 10 Jahre zuvor, am 26. November 1996 hatte er mit einem Kampf gegen eben diesen Gegner seine Boxkarriere beendet. Viele von Ihnen haben, gerade wenn die Musik „Time to say good bye“ erklingt, sicher noch die bewegenden Bilder aus dem Boxring im Kopf. Ein besiegter Henry Maske, der in diesem Moment doch kein Besiegter war, der in den Augen der Zuschauer einmal mehr an Sympathie gewann. Weil er authentisch war, weil man ihm seine Enttäuschung einfach ansah, weil er in seiner ruhigen und souveränen Art einmal mehr bewiesen hat, dass man an sich glauben und, wenn man sich ein Ziel gesetzt hat, manchmal auch risikobereit sein muss.

Nach 10 Jahren setzte sich Henry Maske ein enorm großes Ziel: Die Rückkehr in den Ring. Und der große „Sir Henry“ gewinnt tatsächlich seinen zweiten Kampf gegen Virgil Hill. Henry Maske hatte ein hohes Ziele, hatte viele Zweifler im Umfeld und ebenso viele Menschen, die ihn unterstützten. Menschen, die erkannten, dass es sich lohnt, dabei zu sein, gedanklich oder tatkräftig in der Umsetzung. Souveränität ermöglicht wertVolle Entscheidungen. Souveränität begeistert. Souveränität zieht an. Souveränität macht Erfolg kopierbar!

Theo Bergauer :

Henry, du hast in Deutschland das Boxen salonfähig gemacht, hast am und im Ring wie kein anderer Souveränität bewiesen. Über viele Jahre hinweg hast du nicht nur generell ein hohes Fit-nesslevel gehalten, sondern vor einem Kampf noch einmal alle Kräfte auf dieses Ereignis ausgerichtet, hast trainiert – Stunde um Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche. Ich habe deine Disziplin immer bewundert. Woher nimmst du die Kraft für dein Engagement?

Henry Maske:

Ich denke, bis ans Äußerste seiner Kräfte zu gehen, wie bei einem Boxkampf und schon in der Vorbereitungsphase, u. a. durch hartes und diszipliniertes Training, erfordert eine große Lei-denschaft. Diese Leidenschaft verwende ich ebenso außerhalb des Rings. Nicht nur dort kämpfe ich für den Sieg, sondern auch in meiner Stiftung für Jugendliche, als Unternehmer und nicht zuletzt als Mitglied meiner Familie, in der ich natürlich für das Glück meiner Frau und unserer Kinder kämpfe. Wichtig ist, dass du für dich entscheidest, für was es sich lohnt, einen persönlichen Einsatz zu bringen und dann – ohne Wenn und Aber – dein ganzes Denken und Tun einbringst.

Theo Bergauer :

Das Thema Wort halten ist hier z. B. ein wichtiges Stichwort und ich bin auch heute noch erstaunt, wie sehr du immer wieder zu deinem Wort stehst.

Henry Maske:

Wenn ich eines über mich selbst sagen kann, dann das: Ich stehe zu meinem Wort! Oder habe zumindest den Anspruch, es zu tun. Theo, du kannst vielleicht jedem anderen, der dich nicht so gut kennt, etwas vormachen, nur dir selbst nicht. Ich wollte und will mir selbst nicht wortbrüchig werden. Da musste ich natürlich gerade in meiner Zeit als aktiver Sportler, der im Rampenlicht steht und bei dem das Medieninteresse entsprechend groß ist, aufpassen, dass ich manchmal nicht zu viel hinausposaunt habe.

Theo Bergauer :

Viele haben ja nicht verstanden, warum du nach 10 Jahren noch einmal in den Ring gestiegen bist, obwohl du zuvor deinen endgültigen Abschied verkündet hattest.

Henry Maske:

Bei meinem ersten Kampf gegen Virgil Hill 1996 hatte ich zuvor entschieden, das wird heute mein letzter Kampf und – trotz Niederlage – habe ich mir und meiner Familie gegenüber Wort gehalten. Auch, wenn es in diesem Moment sehr schwer für mich war. Aber ich hatte noch andere Ziele im Leben. Aber dann kommt irgendwann, Jahre später, immer wieder der Gedanke: „Du hast deine Boxerlaufbahn nicht so beendet, wie du es eigentlich wolltest.“ oder „Wer weiß, vielleicht könntest du es doch noch einmal packen?“ und irgendwann auch der Entschluss „Du kannst Virgil Hill besiegen!“ und dann gab es für mich nur noch ein großes Ziel: Diesen Kampf zu gewinnen – zuerst natürlich gegen mich selbst, denn bei aller guten Fitness bedeutet es natürlich schon noch einmal eine enorme Anstrengung und eiserne Disziplin, mit 42 und nach 10 Jahren Abwesenheit vom Profi-Boxen wieder in den Ring zu steigen.

Theo Bergauer :

Und du hast die Sensation geschafft! Und damit wieder einmal bewiesen, dass du den Imagewandel im Boxsport über dein ganzes aktives Boxerleben und darüber hinaus entscheidend geprägt hast. Max Schmeling hat einmal über dich gesagt: „Sein Auftreten, sein Verhalten, nicht zuletzt auch außerhalb des Rings, imponieren mir. Mit ihm kommt der Boxsport zumindest gedanklich von St. Pauli weg. … mit ihm hat der deutsche Profiboxsport endlich wieder eine echte Identifikationsfigur.“

Henry Maske:

Wenn eine Box-Legende wie Max Schmeling einem eine solche Achtung und Wertschätzung entgegenbringt, dann ist das natürlich etwas ganz Besonderes und ich bin sehr stolz darauf. Als ich selbst mit sieben Jahren zum Boxsport kam, wurde ich durch ein Umfeld von engen Bezugspersonen geprägt, das mich von Kindheit an in besonderer Weise unterstützte und mir den nötigen Halt für meine Karriere, aber auch meine persönliche Entwicklung ermöglichte. Ich betrachte es immer noch als das größte Glück meiner Karriere, durch den Boxsport nicht nur früh das gefunden zu haben, was mich begeisterte, sondern auch die Menschen, die mir halfen, meine Vision zu verwirklichen.

Theo Bergauer:

Henry, gibt es ein besonderes Geheimnis deines Erfolgs – im Boxring und darüber hinaus?

Henry Maske:

Es gibt da kein Geheimnis. Es war viel einfacher: Ich habe in all den Jahren mein Ziel nie aus den Augen verloren. Wer ein klares Ziel hat, der kann immer noch stolpern, aber er stolpert nicht so schnell wie andere. Das ist vielleicht die wichtigste Erfahrung, die ich in meiner Karriere gemacht habe. Mein Ziel hat mich immer motiviert, und diese Motivation hat ungeheure Energien freigesetzt. Aber ich habe auch gelernt, dass selbst die beste Motivation nichts nützt, wenn der Wille zur Leistung nicht da ist. Wenn du etwas wirklich willst und alle Hebel dafür in Bewegung setzt, dann kannst du es auch schaffen. Dann stehst du immer wieder auf, wenn du einmal gefallen bist, und gehst unbeirrt weiter, bis du das Ziel erreicht hast.

Vielen Dank für das Gespräch!


Theo Bergauer
Karrierefaktor Souveränität WertVoll entscheiden in Beruf und Alltag!
Hardcover, ca. 320 Seiten, gebunden
Books4Success, Kulmbach
ISBN 9783938350997
€ 22,90

* Der Souveränitäts-Experte Theo Bergauer ist seit 20 Jahren als Trainer und Coach für persönliche Entwicklung und unterneh­merische Prozesse aktiv. Namhafte Stars aus dem Sport sowie große deutsche und international tätige Unternehmen setzen auf seine persönliche Dynamik, sein breit gefächertes Erfah­rungspotenzial und die Schu-lungskraft des Bau- und Wirt­schaftsingenieurs. Dabei geht es ihm nicht um kurzfristige Wis­sensvermittlung oder einen schnellen Motiva-tionsschub, sondern vielmehr um die Begleitung von Prozessen, die zu Souveränität und damit zur persönlichen Zufriedenheit und zum be-ruflichen Erfolg führen.

Weitere Infos zum Thema Souveränität erhalten Sie bei b.wirkt!, Leuthnerstr. 5, 95652 Waldsassen, Tel. 09632/91181, Email: post@b-wirkt.de, Internet www.b-wirkt.de. oder b.wirkt!® Institut für Souveränität, Josef-Schappe-Str. 21, 40882 Ratingen, Tel. 02102/1289 254.

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