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Neue Chancen nach der Elternzeit

So klappt's mit dem Wiedereinstieg

Eva-Maria Kraus

Wenn die Elternzeit zu Ende geht, sorgen sich berufstätige Mütter oft, was auf sie zukommt: Klappt das mit den Öffnungszeiten der Kita? Ruft der Kunde ausgerechnet dann an, wenn sie im Windel-Wahnsinn steckt? Was tun, wenn es dem kranken Kind bis zum Seminar nicht besser geht? Auch wenn Berater, Trainer und Coaches in der Regel andere Arbeitsmodelle leben als „normale“ Nine-to-five-Angestellte – neue Herausforderungen sind vorprogrammiert – und nicht nur organisatorische.

Der Druck, nach der Babypause sofort wie­der zu „funktionieren“, ist besonders bei Frauen in Führungspositionen und bei Selbstständigen hoch. Unbewusst erwarten Team, Kunden und meist auch die Mutter selbst die gleiche Leistung wie vorher. Doch die Frauen haben sich verändert. Wer Frau Meier als ehrgeizigen Workaholic kennenge­lernt hat, wundert sich jetzt vielleicht über sympathische Nachlässigkeiten. War Frau Schulz terminlich immer sehr flexibel, soll sie auch in Zukunft spontan einspringen kön­nen. Solche Diskrepanzen verursachen sowohl bei Müttern als auch Unternehmen Stress und Unbehagen. Hier ein paar Tipps, damit der Wiedereinstieg besser klappt.

Schritt 1 – Situation annehmen & Veränderung akzeptieren

Als Erstes sollten Frauen ihre neue Situation bewusst annehmen: Sie sind nun berufs­tätige Mutter – nicht mehr und nicht weniger. Diese Klarheit ist der erste Schritt zur Weiterentwicklung.

Zum Annehmen gehört zudem das Wis­sen, dass ein eigenes Kind die Eltern verän­dert – in ihren Werten, Wünschen und Zie­len. Auch ihr Alltag als Mutter hat sich völlig neu sortiert. Und das ist gut so. Wandel ist überall. Sie müssen nur richtig damit um­gehen.

Was sich ebenfalls weiterentwickelt: die Welt. Sprich, vielleicht hat auch das Unter­nehmen in der Abwesenheit einen Change durchgemacht. Der Kunde hat andere Methoden etabliert, der Markt ist gewachsen oder geschrumpft. All das sollten Sie berück­sichtigen, wenn Sie beruflich wieder einsteigen.

Schritt 2 – Werte, Wünsche & Möglichkeiten analysieren

Um zu wissen, was sich genau bei Ihnen ver­ändert hat: Überprüfen Sie Ihre Einstellung. Hinterfragen Sie Ihre Werte und Ziele. Defi­nieren Sie Ihre neuen Antreiber und Priori­täten. Auch die organisatorische Planung sollte miteinfließen. Überdenken Sie Zeit-Ressourcen und strukturieren Sie Ruhepha­sen. Dazu gehört ebenso, die familiäre Unterstützung abzusprechen.

Wer für sich klärt, ob er im Zweifel erst den Bericht zu Ende schreibt oder das Kind früher von der Kita abholt, muss keinen Kon­flikt mit sich austragen. Ist Ihnen ein Projekt besonders wichtig, organisieren Sie eine Nachbarin, die das Kind von der Kita abholt. Hustet der Spross den ganzen Tag, ziehen Sie den Arztbesuch der Telko vor. Was hier so einfach klingt, soll betonen: Wer seine Prioritäten bewusst setzt und diesen folgt, sieht klar und verdient Respekt.

Schritt 3 – Vorbereiten & Planen

Jetzt heißt es vorbereiten: organisatorisch und emotional. Manchmal ist es nicht leicht, die eigene Entscheidung vor Familie, Team, Kollegen oder Kunde zu vertreten. Genau das können und sollten Mütter daher vorher üben: z.B. per Simulationstraining, das ur­sprünglich für die Luftfahrt entwickelt wurde. Mit diesem computergestützten Modell lernen Teilnehmer innerhalb von wenigen Minuten, dass nur klare Kommunikation starke Auswirkungen auf das Ergebnis hat – und wie sie so kommunizieren, dass sie ihre Ziele erreichen können.

Wichtig ist auch, sich auf Situationen vorzubereiten, in denen Berufliches und Pri­vates kollidieren kann. Dafür hilft die ge­nannte Analyse der Prioritäten. Wenn Sie bereits vorher wissen, ob Dienstreise oder Kinderparty für Sie die höhere Priorität besit­zen, beugen Sie Konflikten vor. Im Idealfall haben Sie als Trainer die Möglichkeit, sich Ihren Arbeitsplatz weitestgehend so zu ge­stalten, wie es für Sie am effektivsten ist. Genau das muss aber frühzeitig geplant wer­den, was vielen Frauen anfangs schwerfällt.

Schritt 4 – Stärken erkennen & Gewissen beruhigen

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Neue Werte bedeuten auch andere Stärken. Durch private Herausforderungen sind Sie gewachsen. Mütter besitzen daher Fähigkei­ten, die man auf keiner Hochschule lernt: Sie sind strukturiert, kommunikativ, können mit Konflikten umgehen und viele Bälle gleich­zeitig in der Luft halten. Auch Teamfähigkeit und hohe Belastbarkeit werden im Familien­alltag automatisch ausgebildet. Berufstätige Mütter müssen lediglich ein Konzept ent­wickeln, in dem sich die neuen Werte, Ziele und Stärken wiederfinden. Wer weiß, was er gut kann, verfügt auch über Selbstbewusst­sein.

So gestärkt, können Frauen sich auch von ihrem schlechten Gewissen befreien – ein großes Thema für berufstätige Mütter. Wenn Sie jemand kritisieren will, wird er im­mer einen Grund finden. Lassen Sie sich hier nichts einreden, auch nicht von Ihnen selbst. Konzentrieren Sie sich auf Ihre neu gewon­nen Stärken statt auf die Einschränkungen. Frauen, die sich frei machen von „hätte“, „müsste“, „sollte“, können sich besser auf die jeweilige Aufgabe fokussieren. Das kommt auch den anderen zugute.

Schritt 5 – (Re)Agieren & Gestalten

Nachdem Sie in sich reingehört und das organisatorische Umfeld gecheckt haben, fällt es Ihnen vielleicht wie Schuppen von den Augen: „So wie es war, geht es nicht mehr!“ Vielleicht spüren Sie das Bedürfnis, Grund­sätzliches zu ändern. Vielleicht wollen Sie sich auf andere Projekte fokussieren, mehr reisen oder weniger unterwegs sein. Viel­leicht sind Sie früher aufgeblüht, wenn Sie viele unterschiedliche Themen gleich­zeitig behandeln konnten. Heute lieben Sie den Fokus. Vielleicht war das Thema Selbst­ver­wirklichung und Umsatz Ihr Kerngeschäft, heute liegen Ihnen Achtsamkeit und Führung mehr am Herzen.

Das ist kein Grund zur Sorge, sondern völlig normal. Optimale Ergebnisse erzielen Sie nur, wenn die Aufgaben zu Ihnen pas­sen. Es ist das eine, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Wichtiger ist, sich entspre­chend auszurichten. Nur wer in seinem Job Erfüllung findet und tut, was ihm wirklich ent­spricht, ist motiviert, engagiert und kann anderen Inhalte vermitteln.

Schritt 6 – Unterstützung suchen & Durchstarten!

Viele Mütter wünschen sich bei diesem Pro­zess mehr Unterstützung – z.B. in Form von Seminaren wie „NewView Mum – Mama Canvas“, das Müttern beim Wiedereinstieg in die Arbeitswelt unter die Arme greift. Auf berufstätige Mütter zugeschnittene Busi­nesstools und Methoden sorgen dafür, dass Frauen wieder energiegeladen in der Berufs­welt ankommen. In diesem Seminar lernen die Teilnehmerinnen genau jene Schritte / Ziele neu zu definieren, Stärken und Antrei­ber auszuloten und mit voller Energie in die neue Situation zu starten. Damit Ängste und Sorgen beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit endlich der Vergangenheit ange­hören!

Mehr…

  • über NewView und Eva-Maria Kraus: https://www.newview.at
  • über NewView Mum:
    Die Wiener Trainerin und Geschäftsführerin von NEWVIEW, Eva-Maria Kraus, hat ein Seminar ent­wickelt, das Unternehmen und Mitarbeiterinnen gleichermaßen dabei unterstützt, den Wiederein­stieg nach der Elternzeit erfolgreich zu gestalten. Mithilfe verschiedener Businesstools, wie beispiels­weise dem DiSG® Persönlichkeitsprofil, dem Canvas-Modell und eines Kommunikations-Simula­tionstrainings, das ursprünglich für die Luftfahrt ent­wickelt wurde, bereitet sie auf die Herausforderun­gen vor, die ein Wiedereinstieg nach längerer Eltern­zeit mit sich bringen kann. Nicht ohne Grund hat das Konzept sowohl den Europäischen Preis für Trai­ning, Beratung und Coaching in Gold als auch den Sonderpreis der Jury für einen „wichtigen gesell­schaftlichen und volkswirtschaftlichen Beitrag“ gewonnen.

Bildnachweis: Eva-Maria Kraus - Michael Mishima; Igor Link - pixabay

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