Dieser Artikel ist Teil einer dreiteiligen Serie. Er basiert auf Auszügen des Buches "Mit Rollen Spielen" des managerseminare Verlages. Wir stellen diese drei kreativen Tools aus dem Buch für Trainer hier vollständig vor.

Das Buch nebst Beschreibung ist unter anderem auch in unseren Literatur-Tipps zu finden. Näheres im Link am Ende des Artikels.


Auszug aus dem Buch "Mit Rollen Spielen"

Idee von Eva Neumann

 

Überblick

 

Kurzbeschreibung

Die Frage: „Wie können wir unsere Arbeit kontinuierlich verbessern", dient als Impulsfrage für eine Moderationsübung.

Zielgruppe

►   Teilnehmende an einem Moderationstraining, idealerweise aus einer Firma/Institution, aber auch berufsgruppenübergreifend möglich.
►   Projektleiter und alle, die Gruppendiskussionen ergebnisorientiert begleiten und strukturieren.
►   Gut geeignet für Anfänger.

Lernziele

►   Fragestellungen präzisieren, Diskussionen an der gewählten Frage orientiert halten.
►   Gruppengespräche beginnen, strukturieren und visualisieren.

Einsatz

►   Ausprobieren von grundlegenden Moderationstechniken.
►   Praxisbezogener Themeneinstieg: Die Übenden bekommen ein erstes „Gespür" für die Rolle und die Aufgaben eines Moderators.
►   Auch zum Einstieg in ein Aufbauseminar geeignet; kann durch zusätzliche Rollen im Schwierigkeitsgrad gesteigert werden.

Spielen und auswerten

 

Situation

Sie sind alle Mitarbeiter einer kleinen Firma und treffen sich zu Ihrer wöchentlichen Besprechung. Dieses Mal steht auf Tagesordnungspunkt 2: „Kontinuierliche Verbesserung unserer Arbeit". Sie sind im Vorfeld über den Hintergrund für dieses Thema informiert worden: Kostendruck, steigendes Qualitätsbewusstsein bei den Kunden, interne Arbeitsüberlastung und weitere Faktoren haben gezeigt, dass die bisherige Arbeitsweise dringend reflektiert werden sollte: Fehlerquellen und zeitaufwendige Abläufe sollten ausfindig gemacht und Verbesserungsvorschläge gesammelt und umgesetzt werden.

Die Idee dahinter ist, einen Qualitätsprozess zu implementieren, bei dem sich das Team in regelmäßigen Abständen trifft, die eigenen Arbeitsabläufe analysiert und Verbesserungen entwickelt. Einen externen Berater wollen Sie zunächst nicht beauftragen. Sie alle sind von dieser Idee angetan, Ihr Ziel ist es, in der nächsten halben Stunde genauer zu besprechen, wie ein solches Qualitätsteam aufgebaut wird und wie es arbeiten kann.

Rollen

 

►   „Moderator/in"

Sie sind Mitarbeiter/in derselben kleinen Firma wie das Team und übernehmen turnusmäßig für die heutige Besprechung die Moderation. Sie sind für die Zielorientierung der Diskussion zuständig, d.h., Sie präzisieren die Fragestellung, visualisieren das Gespräch bzw. dessen Ergebnisse in zweckmäßiger Weise und halten die Gruppe beim Thema. Unbeschadet Ihrer Funktion als Moderator/in dürfen Sie Ihre eigene Meinung einbringen. Bis zum Sitzungsende haben Sie noch eine halbe Stunde.

Durchführung

Situations- und Rollenbeschreibung gehen an alle Teilnehmenden. Lassen Sie jemanden die Rolle des Moderators übernehmen. Geben Sie evtl. 10 Minuten Zeit zur Vorbereitung auf die Moderation.

Teilen Sie die übrige Gruppe in Beobachtende und Mitspieler. Die Beobachter/innen setzen sich in einen Außenkreis um die „Besprechungsrunde", die einen Innenkreis bildet.
Geben Sie Flipchart, Pinwände und Stifte als Materialien dazu.

Beobachtung

►   Wie formuliert der Moderator die Einleitung/Überleitung zu TOP 2? Ist sie informativ, und motivierend? Gibt sie Orientierung?
►   Wird die Fragestellung präzisiert? Inwiefern wird sie in der Diskussion weiter verfolgt?
►   Werden die wesentlichen Gedankenschritte visualisiert?
►   Wie ist der Kontakt zwischen Moderator/in und Besprechungsteilnehmern?
►   Wie geht er/sie mit Wortmeldungen, Zwischenrufen um? Wie ordnet er/sie den Gesprächsverlauf?
►   Macht der/die Moderator/in eigene Meinungsäußerungen kenntlich?

Moderation der Auswertung

►   Die Beobachter im Außenkreis geben Rückmeldung gemäß den zuvor vereinbarten Gesichtspunkten.
►   Die Teilnehmer an der Diskussion im Innenkreis geben Auskunft darüber, wie das Verhalten des Moderators auf sie gewirkt hat, z.B.:
•       Wie zufrieden sind Sie mit der Moderation, was war gut, was ist noch wünschenswert?
•       Wie wurden die einzelnen Personen einbezogen oder „ausgebremst"?
•       War das Gespräch am Thema und zielorientiert oder abschweifend?
•       Welche Orientierungshilfen bekamen die Diskussionsteilnehmer durch die Moderation?
•       Ist die Visualisierung nachvollziehbar und verständlich? Finden sich Diskutanten mit ihren Beiträgen wieder?
►   Der oder die Moderator/in kann zur Klärung Verständnisfragen stellen und sagt selbst, was leicht fiel, was schwer fiel und welche Impulse er oder sie durch das Feedback erhalten hat.
►  Der oder die Trainer/in weist in der Auswertungsrunde auf weitere mögliche Interventionen des Moderators hin, die dann im Verlauf des Seminars thematisiert und vertiefend geübt werden.

Außerdem...

 

Anmerkungen

Die Präzisierung der Fragestellung ist in dieser Übung von entscheidender Bedeutung: Es geht in dieser Rollenspielsituation nicht primär darum, über die Qualität der Arbeit(sprozesse) zu reflektieren, sondern deren Reflexion zu planen. Das bedeutet: Die Teilnehmenden diskutieren darüber, wie ein solches Qualitätsteam aufgebaut und implementiert werden kann - nicht über die Qualität der Arbeit und Verbesserungsansätze.

Wenn sich die Teilnehmenden auf ein gemeinsames Arbeitsumfeld beziehen können, fällt der Einstieg ins Thema besonders leicht, die Rollenspielsituation bewegt sich nahe an einer realen Situation. Natürlich ist dann auch die Gefahr der Verwechslung der Fragestellung „wie implementieren wir das Qualitätsteam" mit „was gibt es zu verbessern?" besonders groß, und macht den Reiz dieses Rollenspiels auf. Aha-Effekte bei der anschließenden Auswertung sind so gut wie sicher.

Varianten

Sie können alle Teilnehmer in die Übung einbeziehen, indem Sie jede/n für 10 Minuten die Rolle des Moderators einnehmen lassen. Mit jedem neuen Moderator bekommt die Diskussion einen „frischen Wind" und es bleibt auch für die Beobachter interessant. Durch den Wechsel werden verschiedene Moderations-„Stile" sichtbar. Auf der Basis dieser Beobachtungen lassen sich später Vor- und Nachteile verschiedener Verhaltensweisen (verallgemeinert) besprechen. Der Trainer kann sich auf diese Weise auch ein erstes Bild von den bereits vorhandenen Fähigkeiten der Seminarteilnehmer machen.

© managerSeminare


Umfassende Informationen zum Thema finden sie im Buch selbst, aus dem dier Auszug stammt.

 Zum Buch geht es hier

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