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Mit den Medien auf du und du (3)

Pressefotos gestalten

Klaus Schaake

Sie sind die idealen Kooperationspartner, um deine Botschaft in die Welt zu tragen: die vielen Medien „da draußen“. Wie du sie begeistern kannst, deine Impulse aufzugreifen, vermittelt Klaus Schaake in seiner Serie zum öffentlichkeitswirksamen Kommunizieren.

Wir leben mittlerweile in sehr bildorientierten Zeiten. Eine Pressemeldung ohne ein gutes Foto ist heute kaum noch denkbar – ein Umstand, den die sozialen Netzwerke zusätzlich befeuern und wodurch sich auch unsere Lese- und Sehgewohnheiten verändern.

Hier die Schnellübersicht zu Aspekten des Themas, die dir dieser Text im Folgenden erläutert:

 

Ein gutes Pressefoto…

  • ist aussagekräftig und unterstützt visuell die Botschaft deines Textes,
  • gibt es idealerweise einmal im Hoch- und einmal im Querformat,
  • hat für den jeweiligen Zweck – online oder Print – die richtige Größe,
  • verstößt nicht gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO),
  • verletzt keine Urheberrechte und
  • ist für Redaktionen honorarfrei.

Unterstütze deine Botschaft visuell!

Hast du von einer Redaktion das Okay bekommen, dein Pressematerial zu senden, tust du das bitte zeitnah nach Beendigung des Telefonats oder deines letzten E-Mail-Kontaktes.

Deine Pressemeldung (PM) hast du natürlich schon vorbereitet und du hast dir im Vorfeld Gedanken gemacht, wie du deine inhaltliche Botschaft visuell unterstützen kannst.

Du musst selbst kein Foto-Profi sein, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was ein gutes Foto ist und was nicht.

Schau dir einfach mal die Bilder an, die in der Publikation deiner Wahl, die in diesem Falle deine Botschaft in die Welt tragen soll, Verwendung finden.

Daran kannst du dich orientieren.

Du siehst ob das jeweilige Medium eher Personen und Köpfe in den Vordergrund stellt oder eher eine konzeptionelle Bildersprache nutzt, also mit Fotos bebildert, die ein inhaltliches Thema gleichermaßen visuell transportieren.

Sich für gutes Bildmaterial von einem professionellen Fotografen oder einer Fotografin unterstützen zu lassen, ist sehr hilfreich.

Das bei einem Foto-Shooting entstandene Material kannst du wunderbar auch für deine eigenen Publikationen wie Flyer, Broschüren sowie deine Webseite und deine Social Media-Kanäle nutzen.

Inszeniere deine Pressefotos!

Hast du einen Pressetermin organisiert, bei dem du Journalistinnen und Journalisten beispielsweise ein Projekt vorstellst, und an dem noch weitere Personen aus deinem beruflichen Umfeld oder deiner Fördermittelgeber anwesend sind, empfiehlt es sich, einen Fotografen oder eine Fotografin dazu zu holen.

Während du die Pressevertreterinnen und -vertreter informierst und die Gespräch moderierst, kann der von dir beauftragte Profi sich ausschließlich den Bildern widmen und du bekommst von deiner Veranstaltung publikationsreifes Bildmaterial. Darüber hinaus haben Fotografinnen und Fotografen meist auch ein sehr gutes Händchen für die Inszenierung von Pressefotos auf denen alle Projektbeteiligten gut zu sehen sind. Trau dich also, Pressefotos zu inszenieren!

Amateur-Schnappschüsse mitzuschicken ist tendenziell eher ungünstig. Es sei denn – und das liegt durchaus im Bereich des Möglichen – sie treffen sehr gut die von dir und dem jeweiligen Medium gewünschte und genutzte Bildsprache.

Hast du einen ambitionierten Hobby-Fotograf oder eine -Fotografin im Team, probier es im Vorfeld einfach aus, wie diese Bilder auf dich wirken.

Sogar Smartphones verfügen heutzutage meist über sehr brauchbare Kameras, so dass du es keinesfalls von vornherein ausschließen solltest, auch damit entstandene Fotos zu nutzen.

Wichtig in diesem Falle: Die von dir an eine Redaktion übermittelten Bilder sollten in ihrem Duktus ähnlich sein, damit dein Bildmaterial nicht zusammengestückelt wirkt.

Verpack deine Botschaft in der Bildunterschrift!

Zu jedem Foto gehört eine Bildunterschrift (BU). Redakteurinnen und Redakteure haben keine Anhang, was und wen sie auf einem Foto sehen. Hilf ihnen und transportiere deine Botschaft auch über die Bildunterschrift. Redakteurinnen und Redakteure zu zwingen, im Text der Pressemeldung nach einer möglichen Bildunterschrift zu suchen und die Namen der auf dem Foto abgebildeten Personen herauszufinden, ist definitiv kein Plan. Sie haben dafür einfach keine Zeit und die fehlt ihnen im Regelfall auch, um dich nochmals anzurufen und das nachzufragen.

Hältst du sie unnötig auf, fliegt deine Meldung vielleicht raus, obwohl sie gut und passend wäre.

Möglicherweise hast du dich selbst schon mal geärgert, weil dein Name, dein Titel oder deine Funktion falsch in der Zeitung stand. Mit einer guten Bildunterschrift, die all das korrekt auflistet, bist du da am ehesten auf der sicheren Seite. Was nicht bedeutet, dass sich nicht doch Fehler einschleichen können.

Der Punkt ist: Je besser du ein Pressematerial vorbereitest, desto wahrscheinlicher ist es, dass keine Fehler passieren.

Die Botschaft an dich an dieser Stelle: Mach dich zur Partnerin, zum Partner des Redakteurs oder der Redakteurin und unterstütze sie in ihrer Arbeit nach Kräften. 

Frag die Redaktion, was sie von dir wie braucht!

Die Bildunterschriften kannst und in unterschiedlicher Form übermitteln. Du hast die Möglichkeit, den Dateinamen des Bildes zusammen mit der BU in eine eigene Textdatei zu kopieren. Mittels dieser Textdatei kann die Redaktion das jeweilige Bild dem jeweiligen Bildtext zuordnen.

Für Redaktionen ist es hilfreich, wenn du diese Info zu den Bildunterschriften auch nochmals, genauso wie deinen Pressetext, direkt in die E-Mail kopierst. Es spart den Redakteurinnen und Redakteuren das Öffnen einer weiteren Datei, wenn Sie die Bildunterschriften direkt aus der Mail in ihr Redaktionssystem kopieren können.

Eine andere Möglichkeit ist es, für die Bildunterschriften eine eigene PDF-Datei zu erzeugen, in die du die Bilder integrierst und die BU direkt zum jeweiligen Bild stellst.

Es gibt viele Möglichkeiten und den EINEN Weg gibt es so nicht. Wichtig ist, dass du es tust!

Bist du im telefonischen Kontakt mit Redakteurinnen und Redakteuren, frag sie bitte, wie sie es am liebsten hätten.

Dann bist du in jedem Fall auf der sichern Seite.

Schick deine Bilder im richtigen Format!

Es gibt dann noch die technische Seite der Bildübermittlung. Ein Printmagazin beispielsweise benötigt höher aufgelöste Bilder als ein Online-Medium. Höher aufgelöst bedeutet, dass ein solches Foto deutlich mehr Bildpunkte (im Regelfall 300 dpi – dots per inch) hat, was zum Drucken wichtig ist.

Für eine gute und korrekte Bildschirmdarstellung braucht ein Foto deutlich weniger Bildpunkte (im Regelfall 72 dpi).

Für eine Online-Medium braucht es also vergleichsweise kleinere Bilddateien als für eine zu druckende Publikation.

Die Faustregel: ab einer Größe von 1 bis 1,5 MB (Megabyte) lassen sich Bilder brauchbar drucken, für ein Titelseiten-Foto reicht diese Auflösung allerdings nicht aus.

Schickst du an eine Online-Redaktion hoch auflösende Bilder, müssen diese im Regelfall für die Bildschirmdarstellung heruntergerechnet werden. Das wiederum ist Arbeit und kostet Zeit. Weißt du also, dass das von dir adressierte Medium ausschließlich online erscheint, schick deine Bilder im entsprechenden Format. Sinnvoll ist es, wenn du hoch- und querformatige Bilder anbietest. Das erhöht für die Redaktion die Flexibilität bei der Bildpositionierung.

Biete eine Download-Möglichkeit für große Bilddateien!

Da die meisten Printmedien auch einen Online-Auftritt haben, kannst du für sie so verfahren, dass du zwei Bildordner zusammenstellst: einen für Print und einen für Web. Darin befinden sich jeweils die selben Bilder, mit den selben Dateinamen. Und auch die Datei mit den Bildunterschriften liegt in jedem Ordner.

Um es Redakteurinnen und Redakteurinnen leichter zu machen findet sich am Ende des Dateinamens vielleicht noch das Kürzel _print bzw. _web, damit sie direkt wissen, für welchen Zweck ein Bild vorgesehen ist.

Schick die Bilder, gerade wenn du hochauflösende hast, bitte nicht als E-Mail-Anhang, sondern stell den Redakteurinnen und Redakteuren einen Download-Link zur Verfügung, beispielsweise über deine Dropbox oder über wetransfer oder einen anderen Überträgerdienst.

Die Online-Fotos lassen sich wegen ihrer deutlich geringeren Größe auch sehr gut als E-Mail-Anhang senden. Für die Redaktionen hat das den Vorteil, dass sie direkt einen visuellen Eindruck bekommen, ohne das du ihren E-Mail-Server mit zu großen Dateien belastest.

Klär deine Nutzungsrechte im Vorfeld ab!

Übermittelst du Bildmaterial an die Medien, gehen Redaktionen davon aus, dass sie diese Bilder honorarfrei nutzen dürfen. Hast du einen Fotografen oder eine Fotografin beauftragt, musst du sie oder ihn als Urheberin oder Urheber benennen und auch das Medium bitten, dies zu tun.

Am besten schreibst du hinter jede Bildunterschrift noch dazu: Foto: Vorname Name.

Der Redaktion gestattest du mit der Übermittlung den honorarfreien Abdruck. Dafür hast du mit deinem Fotografen, deiner Fotografin zuvor die Nutzungsrechte an den Bildern geklärt. Es gibt umfängliche Nutzungsrechte, also solche, die dir erlauben, mit dem einmal erzeugten Fotomaterial alles zu tun, was du möchtest. Und es gibt eingeschränkte Nutzungsrechte, die sich nur auf einen bestimmten Zweck beziehen.

Diese Nutzungsrechte unterscheiden sich, wie du dir vorstellen kannst, im Preis. All das klärst du bitte im Vorfeld ab, um dir späteren Ärger zu sparen.

Bitte kläre auch, ob du die Bilder an Dritte weitergeben darfst. Bei einem uneingeschränkten Nutzungsrecht ist das im Regelfall kein Problem, bei einem eingeschränkten schon.

Auch beim Veröffentlichen von Bildern in einem sozialen Netzwerk handelt es sich um eine Weitergabe an Dritte. Da sich die sozialen Medien teilweise sehr großzügige Rechte an der Nutzung von Bildern zugestehen, die auf ihre Plattformen hochgeladen werden, klär’ mit deinem Fotograf, deiner Fotografin, wie es sich damit verhält.

Beachte die Datenschutz-Grundverordnung!

Auf der rechtlichen Seite ist es über die Urheber- und Nutzungsrechte hinaus zentral, dass die von dir an eine Redaktion übermittelten Bilder nicht gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoßen.

Fotografinnen und Fotografen kennen sich mit deren Bestimmungen im Regelfall gut aus, so dass du auf der sicheren Seite bist, wenn du mit ihnen zusammenarbeitest.

Auch das Thema "Pressefotos" hört sich sehr komplex an.

Das Wichtigste ist es, anzufangen und die ersten Schritte zu gehen.

Dabei wird dich auch meine nächste Kolumne zum Thema "E-Mails an Redaktionen versenden" unterstützen, die du alsbald hier lesen kannst.

Ich wünsche dir viel Freude beim Start ins öffentlichkeitswirksame Kommunizieren und bin für deine Fragen da.

Dein

Klaus Schaake

www.öffentlichkeitswirksam.de 


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Klaus Schaake 

Als Miterfinder und leitender Redakteur des StadtZeit Kassel Magazins kommt Klaus Schaake seit fast 20 Jahren mit einem sehr breiten Spektrum von lebensweltlichen Themen in Kontakt, die er über diese Publikation regelmäßig vermittelt.

Als Freiberufler berät er die Mitarbeitenden in Unternehmen, Organisationen und Projekten im Bereich "Öffentlichkeitsarbeit" und "Projektkommunikation". 

Mit dem "StadtLabor", der "StadtteilZeit" und der "Sprechzeit" hat der Kommunikationsexperte Podcast-Formate ins Leben gerufen, in denen er spannende Themen mit wechselnden Gesprächspartnerinnen und -partnern vertieft.

Seit Anfang 2019 vermittelt Klaus Schaake sein Wissen in Form von Seminaren, Workshops und Trainings und lehrt als Lehrbeauftragter an der Universität Kassel zum Thema "Public Relations".

www.öffentlichkeitswirksam.de 


Bildnachweis: Klaus Schaake 

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