Dr. Claudia E. Enkelmann, Nikolaus B. Enkelmann

Mit Überzeugungskraft und Wachstumsanreizen erfolgreich führen

Wer die Menschen behandelt, wie sie sind,
macht sie schlecht;
wer die Menschen behandelt, wie sie sein könnten,
macht sie besser.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Die besten Führungskräfte sind jene, die andere mitziehen und mitreißen, weil sie selbst motiviert sind. Sie kennen ihre Motive und die Motive ihrer Mitarbeiter. Gute Führungskräfte feuern ihre Mitarbeiter an, schlechte Führungskräfte verheizen sie. Leider ist die zweite Führungsmethode weit verbreitet, und es scheint, als fiele das Demotivieren von Mitarbeitern vielen Führungskräften leichter als das Motivieren. Vielen ist dabei gar nicht bewusst, dass ihre Methode das Gegenteil von dem bewirkt, was sie eigentlich bezwecken. Weil sie es selbst von Vorgesetzten nicht anders erfahren oder die Unternehmenskultur ein bestimmtes Verhalten vorgibt.

Es gibt tatsächlich Vorgesetzte, die sich davor fürchten, dass das Potenzial und die unentdeckten Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter ans Tageslicht kommen. Denn Mitarbeiter, die sich ihrer Begabung und ihrer Fähigkeiten bewusst sind, haben meist ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Und das schätzen nicht alle Chefs, besonders jene nicht, deren Selbstbewusstsein nicht besonders ausgeprägt ist. Sie fühlen sich von selbstbewussten Mitarbeitern bedroht und halten sie klein statt sie zu fördern.

1. Anfeuern statt verheizen

Eine gute Führungskraft hingegen erkennt die Möglichkeiten, die in ihren Mitarbeitern stecken, und hat ein ehrliches Interesse daran, diese Ressourcen zu aktivieren. Ein verantwortungsbewusster Chef weiß, dass sein Erfolg von den ihm zuarbeitenden Mitarbeitern abhängig ist und dass er dafür zu sorgen hat, dass die Mitarbeiter die dafür notwendigen Bedingungen vorfinden. Ein Höchstmaß an Produktivität wird dann erreicht, wenn alle Mitarbeiter ihre Arbeit verrichten, so gut sie können. Dazu sind sie am ehesten bereit, wenn sie für sich selbst einen Nutzen in ihrem Tun erkennen. Die Aufgabe der Führungskraft ist es daher, sie von diesem Nutzen zu überzeugen. Überzeugungskraft ist Führungsmacht! Am ehesten überzeugen Sie Ihre Mitarbeiter, wenn Sie diesen einen Nutzen aufzeigen können, den ihr Einsatz für sie selbst hat. Das heißt,

•wenn es Ihnen gelingt, Ihre Mitarbeiter von Ihren Zielen zu überzeugen, werden sie diese Ziele bereitwillig zu ihren eigenen Zielen machen. Seinen eigenen Zielen fühlt sich jeder Mensch mehr verpflichtet als fremden, unverständlichen oder unattraktiven Zielen.
•wenn Sie Ihre Mitarbeiter vom Nutzen ihrer Tätigkeit überzeugen können, werden sie sich persönlich viel mehr engagieren, als wenn ihnen der Nutzen nicht deutlich wird.
•wenn Sie Ihre Mitarbeiter davon überzeugen können, dass Sie ihnen mehr zutrauen, als sie bisher gezeigt haben, werden sie mehr Kräfte und Einsatz in sich mobilisieren als bisher. Jeder Mensch schätzt und liebt es, wenn man ihm Wertschätzung zeigt und Verantwortung zutraut.

2. Entwicklung braucht Impulse

Wir leben in einer Zeit, in der Veränderung etwas ganz Normales ist. Wer nicht bereit ist, mit diesen Entwicklungen mitzuwachsen und offen gegenüber Neuem zu sein, wird es in Zukunft schwer haben, sein Leben aktiv zu gestalten und aus den sich bietenden Möglichkeiten etwas zu machen. Die Dynamik der Veränderungen wird sich noch verstärken und die damit einhergehenden Herausforderungen und Probleme müssen gelöst werden. Es ist also unerlässlich, dass sich Menschen und Unternehmen diesen Veränderungen stellen und sich mit ihnen entwickeln. Ein verantwortungsvolles Unternehmen mit verantwortungsvollen Führungskräften weiß, dass es seinen Mitarbeitern Visionen aufzeigen, einen Sinn vermitteln und Impulse geben muss, mit einem Wort: dass es sie motivieren muss. Die Impulse, die dazu nötig sind, bezeichnen wir als Wachstumsanreize. Die Mitarbeiter sollen den dringlichen Wunsch verspüren, sich zu entwickeln, besser zu werden, ihre Potenziale zu wecken und an den Veränderungen aktiv mitzuarbeiten. Und dies gelingt guten Führungskräften, indem sie ihre Mitarbeiter von ihren Visionen, Zielen und Plänen überzeugen und sie dazu motivieren, mit vollem Einsatz an der Umsetzung mitzuwirken.

Aufgabe

„Lassen Sie Ihre Mitarbeiter über sich selbst hinauswachsen!“
Eine Führungskraft, die ihre Mitarbeiter wirklich motivieren will, muss überzeugende Wachstumsanreize bieten. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und beantworten Sie die folgenden Fragen so ausführlich wie möglich.

1. Welche Chancen werde ich meinen Mitarbeitern in Zukunft bieten, Nutzen zu bringen und damit ihren eigenen Wert festzulegen?
2. Welche Impulse (Wachstumsanreize) kann ich setzen, damit meine Mitarbeiter sich weiterentwickeln und Bestleistungen erbringen?
3. Auf welche Art und Weise kann ich mein großes Ziel überzeugend, inspirierend und motivierend vermitteln?
4. Wo kann ich bei meinen Mitarbeitern noch Reserven mobilisieren?
5. Welche Anreize kann ich meinen Mitarbeitern bieten, sodass sie bereit sind, ihre Reserven zu mobilisieren?
6. Wie kann ich meine Mitarbeiter zu aktivem selbstverantwortlichen Handeln motivieren?
7. Wie kann ich meinen Mitarbeitern meine Anerkennung zeigen?
8. Wie kann ich die Stärken meines Teams stärken?

3. Wachstumsanreize setzen

Wachstumsanreize setzen Sie auch dann, wenn Sie Ihre Mitarbeiter in Ihre Pläne einbeziehen. Vermitteln Sie Ihre Vision so begeisternd, dass Sie in Ihren Mitarbeitern den Wunsch erwecken, dieses Ziel unbedingt erreichen zu wollen. Sprechen Sie die Menschen auf der Gefühlsebene an, wecken Sie in ihnen den Wunsch nach Erfolg! Fordern Sie Ihre Mitarbeiter in einem Gespräch auf, ihre Ziele für sich selbst zu formulieren und Schritt für Schritt festzulegen, mit welchen Mitteln, Fähigkeiten und Methoden sie diese Ziele bis wann erreichen wollen. Machen Sie das ruhig auch im Team, denn so kann jeder einzelne Mitarbeiter seine Vorstellungen vor anderen formulieren und die Menschen können sich besser kennen lernen und sich gegenseitig inspirieren. Stellen Sie Ihren Mitarbeitern – einzeln oder im Team – folgende drei Fragen:

  • Warum arbeiten Sie?
  • Wofür arbeiten Sie?
  • An welcher Aufgabe arbeiten Sie?

Besprechen Sie diese Fragen ausführlich und offen und finden Sie auf diese Weise heraus, was Ihre Mitarbeiter wirklich wollen und welche Erwartungen sie an ihre berufliche Zukunft haben. Beachten Sie dabei die Unterschiede der Menschen hinsichtlich ihrer Motivation, wie wir sie im Kapitel „Jeder Mensch tickt anders“ beschrieben haben, und denken Sie immer daran: Jeder Mensch ist motivierbar, aber jeden Menschen motiviert etwas anderes!

Motivation ist die Fähigkeit, Leistungsreserven zu mobilisieren. Erfolgsorientierte Menschen können sich selbst und andere motivieren, sie wissen um ihre Potenziale und Möglichkeiten, sie packen an, gestalten und verändern. Sich selbst und andere zu motivieren, ist eine Schlüsselfähigkeit, die in Zukunft noch viel wichtiger sein wird, als sie heute schon ist. Wir brauchen Menschen, die sich selbst motivieren können und die in der Lage sind, andere zu motivieren. Und zwar im positiven Sinne von Motivation.

Quelle: Text von MM-PR

Nikolaus B. Enkelmann ist seit vielen Jahren einer der bedeutendsten Motivations- und Erfolgstrainer im deutschsprachigen Raum. Gemeinsam mit Tochter Dr. Claudia Enkelmann führt er das Enkelmann-Institut (www.enkelmann.de) in Königstein / Taunus. Sie hat Psychologie und Soziologie studiert, trainiert seit vielen Jahren erfolgreiche Persönlichkeiten aus Vertrieb, Politik und Wirtschaft und zählt zu den renommiertesten Rednerinnen im deutschsprachigen Raum.

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